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Hintergrund

Japan will kontaminiertes Wasser aus Atomruine ins Meer leiten

2022-07-30

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Japan hat beschlossen, kontaminiertes Wasser aus dem havarierten Atomkraftwerk in Fukushima ins Meer zu leiten. Die Entscheidung stößt in Südkorea auf großen Widerstand.


Der Plan wurde von der japanischen Nuklearsicherheitskommission am 22. Juli offiziell bewilligt. Das Energieversorgungsunternehmen Tepco (Tokyo Electric Power Company) hatte davor, im Dezember letzten Jahres, bei der Kommission einen Antrag auf die Überprüfung eines Plans gestellt, demnach das in Tanks auf dem Kraftwerksgelände gelagerte Kühlwasser über einen Unterwasser-Tunnel in den Pazifik abgeleitet wird. Mit dem Verfahren soll im Frühling nächsten Jahres begonnen werden.


Das Wasser, das zur Kühlung des zerstörten Reaktors verwendet wurde, soll mit dem Filtersystem ALPS aufbereitet werden. Dabei wird der Gehalt an radioaktiven Stoffen reduziert. Das System kann jedoch Tritium, ein radioaktives Wasserstoffisotop, nicht herausfiltern.


Japan versichert zwar, dass das Verfahren sicher sei. Es bestehen aber weiterhin hohe Bedenken. In einer Erklärung von Greenpeace hieß es, dass die Regierung in Tokio keine wissenschaftlich fundierten Nachweise über die Sicherheit des Verfahrens vorgelegt habe. Die Umweltorganisation forderte eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung gemäß dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen.


Besonders besorgt ist man in Südkorea vor allem auf der Insel Jeju, die von einer eventuellen Verseuchung unmittelbar betroffen wäre. Eine auf Jeju ansässige Anti-Nuklear-Bewegung forderte, dass die Entscheidung rückgängig gemacht werde. Sie forderte die südkoreanische Regierung dazu auf, sämtliche diplomatische Mittel auszuschöpfen, um das Meeresökosystem sowie das Leben und die Sicherheit der Bürger zu schützen.


Die Regierung in Seoul forderte von Japan ein verantwortungsvolles Vorgehen für eine sichere Entsorgung des nuklear verseuchten Wassers. Tokio solle zudem ausreichend Informationen zur Verfügung stellen. Zudem will die Regierung gemeinsam mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) eng zusammenarbeiten, um eine Verseuchung möglichst zu verhindern.

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