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Lifestyle

Interessante Suchwörter der letzten Tage

#Suchwort Aktuell l 2023-05-11

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images BankFür viele Menschen, vor allem für viele junge Menschen, sind Internet und soziale Netzwerke nicht mehr aus ihrem Leben wegzudenken. Man hinterlässt dort alle möglichen Spuren. Es kann dann häufig dazu kommen, dass man später die früheren Aufzeichnungen lieber aus der Welt schaffen möchte. Eine Umfrage hat ergeben, dass über 70 Prozent der Erwachsenen die digitalen Daten von früher löschen möchten. 

Ende des vergangenen Monats startete ein Probeprojekt für das Recht auf Vergessenwerden. Es handelt sich um einen vom Ausschuss für den Schutz von persönlichen Informationen angebotenen Service, bei dem Texte, Fotos und Videos, die man vor dem 18ten Lebensjahr ins Internet gesetzt hat, gelöscht oder anderen Menschen nicht mehr angezeigt werden. 

Den Service können lediglich Menschen unter 24 Jahren beantragen. Es gibt aber auch viele ältere Erwachsene, die diesen Service nutzen möchten. Bei einer Umfrage, die bei 5.095 Erwachsenen im ganzen Land durchgeführt wurde, antworteten 71 Prozent, dass sie im Rahmen des Projekts ihre früheren digitalen Daten löschen möchten. 41,9 Prozent sind der Meinung, dass die Altersgrenze für die Nutzung des Angebots erhöht werden soll. 36,9 Prozent sind dafür, dass der Service allen Bürgern zur Verfügung stehen soll. 

Zählt man beide Anteile zusammen, finden fast 80 Prozent der Befragten den Service positiv und würden gerne davon Gebrauch machen. Experten stimmen durchaus der Ansicht zu, dass das Recht auf Vergessenwerden wichtig ist, raten aber dennoch dazu, mit der Löschung von Online-Daten vorsichtig umzugehen. Denn persönliche Meinungen zu einem bestimmten gesellschaftlichen Ereignis können auch später als Grundlage für die Erhebung gesellschaftlicher Daten genutzt werden. 


Das Interesse der Netzbürger weckte in den letzten Tagen auch der Beruf Webcomicautor. Denn es gab einen Bericht darüber, dass Webcomicautor als gutbezahlter Beruf in den Vordergrund tritt. Die Chefin des Unternehmens Naver, Choi Soo-yeon, teilte am 8. Mai vor der Presse mit, dass das Nettoeinkommen von rund 2.000 Webcomicautoren durchschnittlich mehrere Hundert Millionen Won beträgt. Dies entspreche dem Dutzendfachen des Pro-Kopf-Monatseinkommens der obersten 5 Prozent der koreanischen YouTuber, die 4.000 bis 5.000 Dollar im Monat verdienen. 

Naver Webtoon, der Webcomic-Dienst von Naver, gab 2021 bekannt, dass das durchschnittliche Jahreseinkommen von rund 700 einheimischen Webcomicautoren 280 Millionen Won, umgerechnet rund 211.500 Dollar, beträgt. Der bestverdienende Autor kassierte rund 12,4 Milliarden Won oder 9,4 Millionen Dollar. Mit der Zunahme der Zahl der Webcomic-Werke, die für hohe Preise verkauft werden, steigen die Einnahmen der Autoren in letzter Zeit noch weiter. 

Die Zahl der Webcomics und Webromane mit einem Handelsvolumen in Höhe von über 100 Millionen Won oder 75.500 Dollar im Jahr lag 2013 bei 1, ist aber im Jahr 2022 drastisch auf 904 gestiegen. Laut Naver gehen an den Autor 60 bis 70 Millionen Won, wenn das Handelsvolumen 100 Millionen Won beträgt. Es gab 136 Werke mit einem Handelsvolumen von über einer Milliarde Won und 5 Werke, die über 10 Milliarden Won einbrachten. Angesichts der hohen Einnahmen erfolgreicher Webcomicautoren steigt die Zahl der Nachwuchsautoren, die an die Tür des Webcomic-Marktes klopfen, Jahr für Jahr an. 

2004 gab es bei Naver Webtoon 443 Autoren. 2020 ist die Zahl um etwa das 20-fache auf 8.679 gestiegen. Auch die kumulierte Zahl der im Webcomic-Dienst von Naver angebotenen Webcomic-Werke ist um das 17-fache auf 11.630 gestiegen. Webcomicautor gewinnt nun auch als Wunschberuf der Kinder an Beliebtheit. Nach einer Untersuchung im Jahr 2022 belegen Comicautor und Webcomicautor im Wunschberuf-Ranking der Grundschüler mit 2,8 Prozent Unterstützung Rang 10. 


Das Echtzeit-Suchwort-Ranking von Naver, das im Februar 2021 abgeschafft wurde, soll nun nach zwei Jahren unter dem Arbeitstitel „Hot Trend“ wiederaufgenommen werden. Das Suchwort-Ranking wurde auf der Grundlage der verschiedenen Suchwörter, die 35 Millionen Naver-Besucher am Tag eingeben, betrieben. Der Service leistete einen großen Beitrag zur Steigerung des Einflusses des Portals Naver.

Weil das Suchwort-Ranking die Rolle eines Barometers der öffentlichen Meinung spielte, war der Service auch der Gefahr ausgesetzt, für die Manipulation der öffentlichen Meinung ausgenutzt zu werden. Solche Fälle gab es tatsächlich, so dass der Service am 25. Februar 2021 nach rund 16 Jahren abgeschafft wurde. Seitdem hat Naver durch einen eigenen Data-Lab-Service Suchwort-Trends und eine lokale sowie Kommentar-Statistik angeboten. Der Service kam jedoch bei den Nutzern nicht so gut an, weil man eine zusätzliche Seite besuchen und die Themenwörter eingeben muss. 

Eine wichtige herkömmliche Rolle des Echtzeit-Suchwort-Rankings, das bei verschiedenen Katastrophenfällen am schnellsten die Netzbürger über die aktuelle Lage informierte, wurde bislang von globalen sozialen Netzwerkdiensten wie Twitter und Facebook übernommen. Daher soll es sowohl betriebsintern und auch außerhalb des Unternehmens Naver stets die Forderung nach der Wiederaufnahme des Echtzeit-Suchwort-Ranking-Service gegeben haben. Im nächsten Jahr finden die Parlamentswahlen statt, und in dieser Hinsicht kann die Wiedereinführung des Angebots in politischen Kreisen und auch bei den Bürgern auf Widerstand stoßen, weil wieder unerwünschte Nebenwirkungen wie die Manipulation der öffentlichen Meinung auftreten können. 

Deshalb will das Unternehmen eine Form in Erwägung ziehen, bei der die Besucher der Suchmaschine die Echtzeit-Trends mit einem anderen Nutzer-Interface als beim früheren Echtzeit-Suchwort-Ranking verfolgen können, und testet derzeit verschiedene Optionen. Viele Netzbürger bringen jedoch ihre Bedenken darüber zum Ausdruck, dass auch der neue Service manipulationsanfällig sein könnte. Ein Netzbürger meint auch, dass eine Kultur, bei der man immer auf der Jagd nach den neuesten Trends sei, eigentlich nicht wünschenswert sei, und daher finde er den neuen Service unnötig. 

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