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Welt

Business buddhistischer Mönche in Japan

#Asien Kompakt l 2021-03-31

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank

In Japan gibt es mehr Tempel als Convenience-Stores. Der Statistik der japanischen Regierung nach gibt es etwa 84.000 buddhistische Einrichtungen, darunter Tempel und Missionsgebäude. Dies sind 53 Prozent mehr als es Convenience-Stores in Japan gibt. 


Wegen Einschränkungen von religiösen Aktivitäten infolge der Coronapandemie ist der Lebensunterhalt der Mönche gefährdet. Dem japanischen Buddhismusverband zufolge sind bei 77 Prozent der Tempel die Einkünfte geschrumpft. Bei etwa der Hälfte sind die Einnahmen um mehr als 40 Prozent im Vorjahresvergleich zurückgegangen. 


Als Lösung für die finanzielle Notlage erschließen Mönche neue Geschäftsmodelle.  Beispielsweise bieten sie kontaktlose Trauerfeiern an. Die Angehörigen des Verstorbenen senden eine Gedenktafel des Verstorbenen über YouTube oder Videotelefonie und der zuständige Mönch führt die Trauerfeier aus, die live für die Angehörigen übertragen wird. Einschließlich der Rezitation aus der buddhistischen Schrift und Ausleihe der nötigen Kommunikationsausrüstung kostet der Service zwischen 40.000 und 50.000 Yen. 


Immer mehr Mönche betätigen sich auch im App-Business. Doryo Ito, der stellvertretende Hauptmönch des über 600 Jahre alten Tempels Ryosokuin in Kyoto, hat eine Meditations-App mit dem Namen „InTrip“ entwickelt. Für eine monatliche Gebühr von 980 Yen können verschiedene Funktionen der App, wie täglich zehn Minuten Meditation, Meditation des Tempels Ryosokuin und Meditationsmusik, genutzt werden. Die App wurde schon mehr als 15.000 Mal heruntergeladen. 


Der Tempel bietet außerdem eine „Online-Meditationssitzung der Zenmeditation“ an. Die Meditationssitzung wird außer auf Japanisch auch auf Englisch und Chinesisch angeboten. Es gibt auch Tempel, die ihre Räumlichkeiten an Unternehmen für beispielsweise Weiterbildungskurse vermieten. 


Der Tempel Honganji in Tokio ist in mehrere Geschäftsbereiche eingestiegen. Unter anderem betreibt der Tempel einen Online-Trauerfeier-Service, einen Service für Partnervermittlung, eine Yogaschule und ein Café. Geschäftsführer Yugen Yasnaga sagte, die Zeiten, in denen Mönche einfach darauf warten, einen Aufrag zu bekommen seien vorbei. Wie der amerikanische Onlineversandhändler Amazon müssten auch Mönche den vielseitigen Ansprüchen der Kunden flexibel begegnen.

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