ⓒ YONHAP News

Der Plan der japanischen Regierung, das Sportlerdorf während der Olympischen Spiele und Paralympics mit Alkohol zu versorgen, sorgt für heftige Kontroversen. 

Die Zeitung „Mainichi“ berichtete gestern, dass die dem Kabinettssekretariat unterstellte Zentrale für die Durchführung der Olympischen Spiele mitgeteilt habe, Alkohol in den gemeinsamen Unterkünften der Athleten zu genehmigen. Diese Entscheidung sei den Tag zuvor bei einer Sitzung im Parlament bekannt gegeben worden. Die Zentrale gab als Grund dafür an, dass es zum Grundprinzip eines Olympischen Dorfes gehöre, den Athleten ausgewogene Mahlzeiten zur Verfügung zu stellen. Über den Catering-Service, der den Sportlern nach den Wettbewerben angeboten werde, könnten sie auch Alkohol bestellen. 

Abgeordnete der Oppositionellen Partei kritisierten, es sei ein Widerspruch, im Rahmen des Corona-Notstands in den Geschäften den Verkauf von alkoholischen Getränken zu verbieten und die Athleten während der Spiele mit Alkohol zu versorgen. Es bestehe das Risiko, dass sich die Athleten zu Trinkrunden versammeln und sich dabei mit dem Coronavirus infizieren. 

Der Abgeordnete Michiyoshi Yunoki von der konstitutionell-demokratischen Partei sagte, den Verkauf von Alkohol in Geschäften zu verbieten und eine Ausnahme bei den Athleten zu machen werde auf Unverständnis der Bürger stoßen. Akira Koika von der Kommunistischen Partei Japans spottete, wenn die Olympischen Spiele das Privileg des Alkoholgenusses bieten, dann könne man sämtliche Lokale im Land als Sportlerdorf bezeichnen.