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Welt

China sorgt sich um verstärkte Kurzsichtigkeit wegen Corona-Lockdown

#Asien Kompakt l 2021-06-16

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank

Wegen übermäßiger Nutzung von Smartphones, Tablets und Computern ist in China die Zahl der Kinder mit einer Sehschwäche drastisch angestiegen. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge leiden 600 Millionen Menschen in China an Kurzsichtigkeit. Dies ist nahezu die Hälfte der gesamten Bevölkerung Chinas und der weltweit höchste Anteil. 2019 betrug der Anteil der kurzsichtigen Jugendlichen 50,1 Prozent. 


Infolge des Corona-Lockdowns hat die Zeit vor dem Computer, auch wegen des Distanzunterrichts, massiv zugenommen. Im vergangenen Jahr übertraf der Anteil der chinesischen Kinder mit Kurzsichtigkeit 40 Prozent. 


Angesichts der Ernsthaftigkeit der Problematik ergreifen einige Provinzstädte drastische Maßnahmen. In den Städten Shanxi und Changzhi werden ab dem nächsten Jahr bei der Prüfung für die Aufnahme an die Oberschule Körpergewicht und Sehstärke als Bewertungskategorie eingeführt. Schüler, die gute Augen haben, sollen Zusatzpunkte bekommen. Auf den Protest der Netzbürger erklärte die Erziehungsbehörde der Stadt Changzhi, Zweck der Maßnahme sei es, die Kinder dazu anzuregen, sich mehr draußen bei Tageslicht aufzuhalten und ihre Augen zu schützen. 


Staatspräsident Xi Jinping sagte im August 2018, die nachlassende Sehschärfe sei ein ernsthaftes Problem und dürfe nicht vernachlässigt werden. Die chinesische Regierung erstellte daraufhin in Zusammenarbeit von acht Ministerien einen umfassenden Plan für die Prävention von Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen. Unter anderem wurde den Anbietern von Online-Spielen konkrete Vorgaben zum Umgang mit minderjährigen Nutzern gemacht. Seit November 2019 dürfen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ab 22 Uhr bis 8 Uhr morgens zu Online-Spielen nicht zugelassen werden. 


Im Februar letzten Jahres gab die chinesische Regierung ein Smartphone-Verbot an Schulen bekannt. Die Erziehungsbehörde der Provinz Zhejiang wies Lehrer an, den Schülern keine Hausaufgaben zu geben, bei denen sie eine Smartphone-App benutzen müssen. Die Anwendung von elektronischen Geräten im Unterricht wurde auf 30 Prozent eingeschränkt. 

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