ⓒ YONHAP NewsDie japanische Regierung hat am 29. Mai bekannt gegeben, dass zum 1. Juni Shotaro Kishida von seinem Posten als Staatssekretär zurücktritt. Der 32-jährige ist der Sohn des japanischen Premierministers Fumio Kishida. Als Grund für seine Entlassung gilt der Skandal um eine Party zu Ende des vergangenen Jahres im Amtssitz. 

Shotaro Kishida soll zu Jahresende mehr als 10 Verwandte und Freunde in die offizielle Residenz des Premierministers, in die gewöhnlich hochrangige ausländische Gäste eingeladen werden, gerufen und eine Party veranstaltet haben. Premierminister Kishida gab zu, dass er die Gäste kurz begrüßt hatte, er sei aber nicht auf der Party geblieben. Für heftige Kritik sorgte dazu noch, dass Bilder von damals veröffentlicht wurden. 

Auf den Bildern, die in der Online-Ausgabe der japanischen Wochenzeitschrift „Shukan Bunshun“ vom 24. Mai veröffentlicht wurden, war zu sehen, dass Kishidas Sohn mit Bekannten auf einem roten Teppisch auf Stufen für ein Gruppenfoto posierte. Die Teilnehmer taten dabei so, als seien sie das Kabinett. Andere Fotos zeigten Gäste, die auf dem Podium standen, auf dem Kishida sonst seine Pressekonferenzen abhält. 

Der Chefkabinettssekretär Hirokazu Matsuno hatte zuvor die Party des Sohnes des Premierministers in der offiziellen Residenz als unangemessen bezeichnet. Er hatte auch mitgeteilt, dass Kishida seinen Sohn wegen des unangemessenen Verhaltens ermahnt hatte. Damals wurde aber die Möglichkeit einer Entlassung ausgeschlossen. Meinungsumfragen ergaben jedoch, dass der Partyskandal negativen Einfluss auf die Zustimmung der Bürger für die Kishida-Regierung ausübt. Deshalb scheint Kishida beschlossen zu haben, den Sohn nicht auf dem Sekretärsposten zu belassen.