Yoon Suk Yeol ist endgültig seines Amtes als Präsident enthoben worden.
Das Verfassungsgericht gab am Freitag dem Amtsenthebungsantrag der Nationalversammlung gegen Yoon statt. Alle acht Richter stimmten für die Absetzung.
Yoon wurde damit nach Park Geun-hye das zweite Staatsoberhaupt in der Geschichte Südkoreas, das des Amtes enthoben wurde. Es gab bislang drei Amtsenthebungsverfahren gegen einen Staatspräsidenten vor dem Verfassungsgericht, zuerst 2004 gegen Roh Moo-hyun und danach 2017 gegen Park.
Die Entscheidung des Verfassungsgerichts wurde mit der Verkündung sofort wirksam. Yoon wurde damit vor Ablauf der fünfjährigen Amtszeit abgesetzt.
Moon Hyung-bae, geschäftsführender Oberster Richter am Verfassungsgericht, verlas um 11.22 Uhr den Tenor, dass der angeklagte Präsident Yoon Suk Yeol des Amtes enthoben werde.
Seine gesetz- und verfassungswidrigen Akte seien ein Verrat am Vertrauen des Volks gewesen. Es habe sich um schwerwiegende Gesetzwidrigkeiten gehandelt, die unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Verfassung nicht duldbar seien.
Es hieß weiter, dass die negativen Auswirkungen und Dominoeffekte der gesetzwidrigen Handlungen von Yoon schwerwiegend seien. Daher werde geschlussfolgert, dass mit der Amtsenthebung des Angeklagten ein großer Nutzen für den Schutz der Verfassung erzielt würde, der Schaden für den Staat als Folge der Absetzung des Präsidenten deutlich überwiegen würde.