In Seoul hat die erste Verhandlung im Streit mit Nordkorea um eine Entschädigung für dessen einseitige Sprengung des innerkoreanischen Verbindungsbüros stattgefunden.
Die Regierung der Republik Korea hatte vor zwei Jahren, im Juni 2023, eine Entschädigungsklage gegen die Demokratische Volksrepublik Korea eingereicht. Seoul fordert eine Entschädigung in Höhe von 44,7 Milliarden Won.
Die erste Verhandlung in dem Fall wurde am Mittwoch vor dem Bezirksgericht Seoul Zentral eröffnet.
Weil Nordkorea nicht auf den Rechtsstreit einging, erfolgte für die Einleitung des Gerichtsverfahrens eine Zustellung durch öffentliche Bekanntmachung.
Das 2007 fertiggestellte betroffene Gebäude in der Industriezone Kaesong war als Büro für die Beratung über den innerkoreanischen Austausch und die Kooperation genutzt worden. Das Gebäude war dann im September 2018 gemäß der im April 2018 angenommenen innerkoreanischen Gipfelerklärung von Panmunjom als Verbindungsbüro eröffnet worden.
Nach dem gescheiterten Nordkorea-USA-Gipfel im Februar 2019 waren Treffen zwischen den süd- und nordkoreanischen Bürochefs ausgesetzt worden. Im Januar 2020 hatte Südkorea angesichts des Corona-Ausbruchs sein Personal abgezogen.
Nordkorea hatte unter dem Vorwand der anti-nordkoreanischen Flugblattaktionen einiger Gruppen nordkoreanischer Flüchtlinge im Süden im Juni 2020 das Gebäude gesprengt.