Südkorea hat in einem Streit mit den USA vor der Welthandelsorganisation (WTO) um hohe Anti-Dumping-Zölle gegen koreanische Stahlprodukte gesiegt.
Laut dem südkoreanischen Industrieministerium urteilte die WTO am Donnerstag in acht Fällen zugunsten Südkoreas, in denen die USA gemäß ihrer Bestimmung zu sogenannten Adverse Facts Available (AFA) hohe Anti-Dumping- und Ausgleichszölle gegen Stahlprodukte und Transformatoren aus Südkorea verhängt hatten.
Die Regelung zu AFA ermöglicht dem US-Handelsministerium, beliebig einen hohen Zollsatz zu verhängen, wenn davon ausgegangen wird, dass ein Unternehmen bei einer Anti-Dumping-Untersuchung nicht ausreichend kooperiert.
Die USA hatten nach einer Änderung ihres Zollgesetzes 2015 die AFA-Regelung mehrere Male für südkoreanische Produkte angewandt, beginnend mit einem Anti-Dumping-Zoll von 47,8 Prozent für Stahlbleche im Mai 2016. Der verhängte Zollsatz beträgt bis zu 60,81 Prozent.
Die südkoreanische Regierung hatte im Februar 2018 eine Klage bei der WTO eingereicht, weil die USA trotz Südkoreas Einwände nicht auf die Maßnahmen verzichtet hatten.