Die südkoreanische Regierung erwägt im Landkarten-Streit mit Japan keinen Olympia-Boykott.
Über einen Boykott der Sommerspiele werde nicht nachgedacht, sagte der Sprecher des Außenministeriums Choi Young-sam am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Seoul.
Es war das erste Mal, dass sich die Regierung seit Aufkommen des Streits deutlich gegen einen Boykott aussprach.
Zwischen beiden Ländern entbrannte ein Streit, weil Japan auf einer Landkarte im Internetauftritt der Tokio-Spiele die südkoreanischen Felseninseln Dokdo in einer Weise abgebildet hat, dass sie als sein Territorium wahrgenommen werden.
Der Sprecher unterstrich noch einmal, dass Dokdo in historischer und geografischer Hinsicht sowie nach internationalem Recht zu Südkorea gehöre.
Auf der Karte, auf der die Route des Fackellaufs eingezeichnet ist, sind Japan und Dokdo in einer Farbe gehalten. In Südkorea war die Empörung darüber groß. Daher gab es öffentliche Forderungen nach einer Nichtteilnahme. Auch Politiker hatten einen Boykott ins Spiel gebracht.