Der Chef der Rundfunkaufsichtsbehörde ist am Mittwoch von der Staatsanwaltschaft 14 Stunden lang im Zusammenhang mit einer angeblichen Manipulation bei der Prüfung zur Lizenzerneuerung eines Kabelsenders im Jahr 2020 vernommen worden.

Han Sang-hyuk, Vorsitzender der Korea Communications Commission (KCC), erschien gegen 10 Uhr bei der Bezirksstaatsanwaltschaft Seoul Nord und konnte sich erst gegen Mitternacht auf den Nachhauseweg machen. 

Beim Verlassen des Büros der Staatsanwaltschaft sagte Han Reportern gegenüber, er habe während der Befragung nach bestem Gewissen geantwortet. Vor der Vernehmung hatte er erklärt, dass er keine gesetzwidrige oder ungerechtfertigte Anweisung erteilt habe. 

Die Staatsanwaltschaft will die Beantragung eines Haftbefehls gegen Han überprüfen. Sie hatte bereits zwei damals zuständige Mitarbeiter der Kommission und den Leiter des Prüfungsgremiums vor Gericht gestellt. 

Han wiederholte unterdessen die Position, dass er bis zum Ablauf seiner Amtszeit im Juli im Amt bleiben wolle. 

Die Staatsanwaltschaft wirft Han eine Behinderung der Amtsausübung und Amtsmissbrauch vor. 

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Mitglieder des Prüfungsgremiums bei der Prüfung für die Erneuerung der Rundfunklizenz im Jahr 2020 TV Chosun absichtlich Punkte abgezogen hätten. Die Staatsanwaltschaft sieht die Möglichkeit einer Einmischung Hans, er soll zumindest über die Manipulation informiert gewesen sein.