Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen den früheren Chef des Militärgeheimdienstes Defense Security Command (DSC), Cho Hyun-chun, beantragt.
Grund ist, dass er zur Zeit der Regierung von Park Geun-hye vor deren Amtsenthebung eine zentrale Rolle bei der Ausarbeitung von Plänen für ein Kriegsrecht gespielt haben soll.
Die Staatsanwaltschaft Seoul West beantragte den Haftbefehl gegen den früheren Chef der mittlerweile aufgelösten Behörde am Freitag. Cho werden ein Missbrauch von Amtsbefugnissen und eine Einmischung in die Politik zur Last gelegt.
Der zentrale Vorwurf der Verschwörung und Planung eines Aufstands wurde jedoch nicht in den Antrag aufgenommen. Die Ermittler wollen diesem Vorwurf nach einer Verhaftung Chos weiter nachgehen.
Cho soll damals angeordnet haben, einen Notfallplan zu entwerfen, der die Ausrufung des Kriegsrechts enthält. Darüber soll er im Februar 2017 vor dem Urteil des Verfassungsgerichts im Amtsenthebungsverfahren gegen Park Geun-hye dem damaligen Verteidigungsminister Han Min-koo berichtet haben.
Die damals ausgearbeiteten Pläne sahen beispielsweise vor, dass Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in Gwanghwamun und Yeouido eingesetzt würden, sollte es aufgrund der Amtsenthebung zu größeren Protesten kommen.
Drei Monate nach dem Eintritt in den Ruhestand im September 2017 hatte sich Cho in die USA abgesetzt. Damals waren die Ermittlungen wegen der Kriegsrecht-Pläne ausgedehnt worden. Am Mittwoch kehrte er aus den USA zurück und wurde am Flughafen Incheon bei der Ankunft festgenommen.