Angesichts der scharfen Corona-Regeln beanspruchen viele Menschen in Südkorea Dienstleistungen für die Pflege von Gräbern ihrer Vorfahren. 

Begleitet vom Klang der Motorsensen wird hochgewachsenes Gras am Grab zurechtgeschnitten. Die Männer, die über eine Stunde lang mit der Grabpflege beschäftigt sind, sind keine Nachfahren des Verstorbenen, sondern Mitarbeiter einer Forstgenossenschaft in der Umgebung.

Im Vorfeld des Erntedankfests Chuseok Ende September sind bereits über 800 Aufträge für die Grabpflege bei der Genossenschaft eingegangen. 

Der Chef der Forstgenossenschaft in Gimhae, Suh Hwan-eok, sagte, dass angesichts der Corona-Pandemie entsprechende Aufträge per Telefon und Kurznachricht oder über soziale Netzwerke entgegengenommen würden. 

20 Forstgenossenschaften in der Provinz Süd-Gyeongsang hatten letztes Jahr 11.000 Aufträge für Mäharbeiten am Grab erhalten. Die Zahl stieg um über 30 Prozent verglichen mit drei Jahren zuvor. 

Immer mehr Bewohner der Hauptstadtregion geben die Pflege ihrer Familiengräber in Auftrag, weil sie sich inmitten der strengen Abstandsregeln kaum dort versammeln könnten. 

Ein Bewohner der Hauptstadtregion, der die Grabpflege nutzte, sagte, dass der Dienst zufriedenstellend sei. Er würde gerne wieder davon Gebrauch machen. 

Die Dienstleistungsanbieter, die die Feststellung des Zustands nach der Pflege oder dem Grasmähen über GPS ermöglichen, erhalten mehr telefonische Anfragen. 

Kim Cheol-soo, ein Mitarbeiter der Forstgenossenschaft in Gimhae, sagte, dass man Fotos vor und nach der Arbeit erstelle und diese in sozialen Netzwerken hochlade. 

Die verschärften Corona-Regeln verändern auch das Bild zu Chuseok, zu dem früher alle Familienmitglieder zusammengekommen waren und die Gräber ihrer Vorfahren pflegten.