ⓒYONHAP News

Am 30. Dezember wird Kim Jong-un seit zehn Jahren Machthaber Nordkoreas sein.

Kim Jong-un wurde 13 Tage nach dem Tod seines Vaters Kim Jong-il am 30. Dezember 2011 zum obersten Führer der Volksarmee ausgerufen und rückte damit an die Spitze Nordkoreas.

Er war 27 Jahre alt, als er die Macht übernahm und außerhalb Nordkoreas weitgehend unbekannt.

Zu Beginn festigte Kim seine Macht mithilfe von Beratern seines Vaters und auf dem Fundament dessen politischen Erbes. Nach der Machtkonsolidierung wandte er sich von dessen politischem Grundsatz des „Militär zuerst“ ab und stellte auf eine parteizentrierte Staatsführung um. Dahinter stand die Absicht, dem Militär seine angestammten Privilegien zu entziehen.

Kim veranlasste einen umfangreichen Personalwechsel an der Spitze des Militärs. Seinen politischen Säuberungsaktionen fielen zahlreiche hochrangige Funktionäre zum Opfer, darunter auch Jang Song-thaek, der Mann seiner Tante.

Kim Jong-un verfolgte die sogenannte „Byongjin“-Linie, d.h. die parallele Entwicklung der Wirtschaft und Etablierung als Atommacht. Vier der bisher sechs Atomtests durch Nordkorea wurden unter Kim Jong-un durchgeführt.

Durch marktorientierte Reformen konnte der junge Machthaber für Wirtschaftswachstum sorgen, das nordkoreanische Atomprogramm führte jedoch dazu, dass die internationalen Sanktionen gegen Nordkorea verschärft wurden. Die Strafmaßnahmen setzten die Wirtschaft des Landes stark unter Druck. Hinzu kommen die Coronapandemie und Folgen schwerer Unwetter und Überschwemmungen. Die Situation der Menschen ist miserabel. Dies birgt das Potenzial für Unruhen und Verunsicherung in der nordkoranischen Gesellschaft.

Die diplomatische Annäherung, von der sich Nordkorea eine Lockerung der Sanktionen erhofft hatte, kam nach dem gescheiterten Gipfeltreffen mit Trump in Hanoi 2019 nicht mehr voran.

Angesichts der Krise wird Kim Jong-uns Autorität derzeit auf eine harte Probe gestellt.