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Präsident Moon bietet Nordkorea wirtschaftliche Kooperation an

Themen der Woche2019-02-24

ⓒYONHAP News

Präsident Moon Jae-in hat die wirtschaftliche Kooperation zwischen Süd- und Nordkorea als eine Gegenleistung für Nordkoreas Schritte für die Denuklearisierung angeboten.


In einem Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump am Dienstag bat Moon, eine Rolle Südkoreas bei etwaigen Gegenleistungen zu berücksichtigen. Dies schließe die innerkoreanische Straßen- und Eisenbahnverbindung sowie wirtschaftliche Kooperation zwischen beiden Koreas ein. Auf diese Weise könne den USA ein Teil der Last abgenommen werden.


Moon brachte seine Erwartungen zum Ausdruck, dass der zweite USA-Nordkorea-Gipfel in Hanoi auf der Grundlage der in Singapur getroffenen Vereinbarungen einen wichtigen Wendepunkt für konkrete Schritte hinsichtlich der Denuklearisierung und Fortschritte in den US-nordkoreanischen Beziehungen bringen werde.


Trump informierte seinen südkoreanischen Amtskollegen über den Stand der Vorbereitungen für den Gipfel in Vietnam und über bisherige Absprachen mit Pjöngjang. Der US-Präsident soll versprochen haben, Moon über das Ergebnis des Treffens mit Kim Jong-un und Folgemaßnahmen zu informieren.


Moons Vorschlag an Trump war ein Novum und weicht von bisherigen Vorschlägen ab. Zuvor war die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Koreas ausschließlich im Rahmen der Lockerung von Sanktionen vorstellbar, sollte zunächst Nordkorea die Denuklearisierung umsetzen. Moons Vorschlag zielt darauf ab, die Wirtschaftskooperation schon zu einem früheren Zeitpunkt als Mittel einzusetzen, um Fortschritte bei den Nuklearverhandlungen zu erzielen. Der US-Präsident soll diesen Vorschlag wohlwollend aufgenommen haben.


Kritiker meinen jedoch, es sei verfrüht, Nordkorea wirtschaftliche Vorteile zu versprechen, noch bevor sich das Land zu konkreten Maßnahmen für die Denuklearisierung bereit zeige.

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