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Handel zwischen China und Nordkorea stark geschrumpft

Themen der Woche2020-12-12

ⓒYONHAP News

Der Handel zwischen China und Nordkorea ist stark geschrumpft.


Laut einem Bericht des südkoreanischen Verbands für internationalen Handel (KITA) schrumpfte im Oktober das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern im Vorjahresvergleich um 99,4 Prozent auf 1,66 Millionen Dollar. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Rückgang von 92 Prozent verzeichnet. Dies ist nach Monaten gesehen der bisher niedrigste Betrag.


Die Ausfuhren Nordkoreas nach China waren im Vorjahresvergleich um 91,5 Prozent zurückgegangen und betrugen 1,4 Millionen Dollar. Die Einfuhren schrumpften um 99,9 Prozent auf 300.000 Dollar. Das gesamte Handelsvolumen von Januar bis Oktober fiel damit im Vorjahresvergleich um etwa 76 Prozent geringer aus.


Ausfuhren von Auftragsproduktionen wie Uhren, Perücken und Schuhe wurden eingestellt. Lediglich Strom aus Wasserkraftwerken, die als Gemeinschaftsprojekt zwischen China und Nordkorea betrieben werden, sowie eine kleine Menge Graphit wurden exportiert. Die Warenbeschaffung aus dem Nachbarland beschränkte sich auf eine geringe Menge Baumaterial und Textilien für die Kleidungsherstellung. Einfuhren von Lebensmitteln und Medizinprodukten wurden fast vollständig eingestellt.


KITA zufolge habe Nordkorea vor der Jubiläumsfeier zur Parteigründung am 10. Oktober zur Verhinderung der Einschleppung des Coronavirus die Seuchenkontrolle an der Grenze verschärft. Der Handel mit China sei damit nahezu zum Erliegen gekommen. Auch im November sei die Grenzsperre nicht aufgehoben worden.


China ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner Nordkoreas und hat einen Anteil von rund 90 Prozent am gesamten nordkoreanischen Außenhandel seit 2014. 2019 stieg der Anteil auf über 95 Prozent. Aufgrund des drastischen Rückgangs des Handels mit China wird davon ausgegangen, dass Nordkoreas Außenhandel nun einbricht.

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