Nachrichten

Koreanische Halbinsel von A bis Z

Brennpunkt

Nordkorea verdeckte offenbar Eingänge an Atomwaffenlager

Themen der Woche2021-03-06

ⓒKBS News

Nordkorea hat offenbar an einer Anlage in Yongdoktong, in der Kernwaffen aufbewahrt werden, Strukturen zur Verhüllung des Eingangs errichtet. Dies berichtete CNN am Dienstag auf der Grundlage von Satellitenbildern. Laut CNN sei die Aufnahme ein Beleg dafür, dass Nordkorea weiterhin aktiv Atomwaffen entwickele.


Die Aufnahme wurde vom US-Unternehmen Maxar Technologies am 11. Februar erstellt und von Experten des Middlebury Institute of International Studies ausgewertet. Demnach habe Nordkorea im vergangenen Jahr an der Lagerstätte für Atomwaffen in Yongdoktong eine neue Struktur errichtet, die offenbar dazu diene, Eingangstunnel zu verhüllen.


Laut dem US-Institut seien an der Anlage bis Dezember 2019 noch zwei Tunneleingänge sichtbar gewesen. Auf der Aufnahme vom Februar befinde sich jedoch vor den Tunneleingängen eine Gebäude-artige Konstruktion. Diese habe offenbar den Zweck, die Eingänge zu den unterirdischen Tunneln zu verdecken.


CNN berichtete unter Berufung auf einen US-Geheimdienstbeamten, die Vermutung, dass der Standort Yongdoktong als Lagerstätte für Atomwaffen diene, sei bestätigt worden. Es werde davon ausgegangen, dass die Anlage noch heute diesem Zweck diene.


Laut CNN betrachte der Geheimdienst die Veränderung zwar als bemerkenswert, sehe jedoch auch die Notwendigkeit einer genauen Überprüfung der Absicht, die dahinter stecke. Da der Standort Yongdoktong seit mehreren Jahren vom US-Geheimdienst beobachtet werde, könnten die Tunneleingänge auch durch den Bau einer neuen Struktur nicht verdeckt werden. Es sei daher möglich, dass Pjöngjang der neuen US-Regierung hinsichtlich ihrer Nordkorea-Politik auf den Zahn fühlen oder die Aufmerksamkeit der USA erregen wolle.


Sollte Nordkorea ein Engagement der Biden-Regierung wünschen, aber noch nicht zu einer Provokation mit Raketentests greifen wollen, könnte Nordkorea mit dem Vorgang in Yongdoktong signalisieren, dass es die Atomwaffenentwicklung fortsetzen kann.


US-Außenminister Antony Blinken sagte neulich, Washington werde in der Nordkorea-Politik sowohl eine stärkere Druckausübung als auch den Einsatz diplomatischer Mittel erwägen. Dafür seien Beratungen mit Verbündeten nötig.

Aktuelle Nachrichten