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UN-Kommando veröffentlicht Untersuchungsergebnis zu Schusswechsel an der Grenze

Themen der Woche2020-05-30

ⓒKBS News

Das UN-Kommando hat am Dienstag die Ergebnisse seiner Untersuchung zu den von Nordkorea am 3. Mai an der Grenze abgefeuerten Schüssen veröffentlicht.


Demnach habe Nordkorea am 3. Mai um 7.41 Uhr in der entmilitarisierten Zone aus einer kleinen Waffe des Kalibers 14,5 Millimeter vier Schüsse auf einen südkoreanischen Wachposten abgegeben. Es könne jedoch nicht mit Sicherheit beurteilt werden, ob die Schüsse absichtlich oder zufällig erfolgten.


Laut dem Untersuchungsbericht habe Südkorea nach 32 Minuten zurückgefeuert und Warnungen über Lautsprecher gesendet. Durch den Schusswechsel hätten beide Koreas das Waffenstillstandsabkommen verletzt.


Das Untersuchungsergebnis des UN-Kommandos unterscheidet sich in drei Punkten von der Position des südkoreanischen Militärs.


Der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte war zu der Einschätzung gelangt, dass die Schüsse aus Nordkorea versehentlich gefallen waren.


Dem südkoreanischen Militär zufolge habe Nordkorea mit einem Maschinengewehr geschossen. Im Bericht des UN-Kommandos wird hingegen der Ausdruck „kleine Schusswaffe“ gebraucht. Die Art der Waffe ist ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung, ob Südkorea mit seiner Erwiderung des Feuers gegen das Waffenstillstandsabkommen verstoßen hat.


Laut dem Generalstab habe Südkorea mit 30 Schüssen aus einer kleinen Schusswaffe auf vier Schüsse mit einem Maschinengewehr reagiert und damit das Prinzip der Verhältnismäßigkeit gewahrt. Der Bericht des UN-Kommandos geht jedoch davon aus, dass die Schüsse aus Nordkorea aus einer kleinen Waffe erfolgten. Südkorea habe demnach überreagiert.


Die südkoreanische Regierung zweifelt daher die Richtigkeit des Untersuchungsergebnisses an. Das Verteidigungsministerium bekräftigte erneut, dass südkoreanische Soldaten vorschriftsgemäß gehandelt hätten. 

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