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Menschenrechtsorganisation zeigt wegen Rückführung nordkoreanischer Fischer früheren nationalen Sicherheitsberater an

Nachrichten2022-07-12
Menschenrechtsorganisation zeigt wegen Rückführung nordkoreanischer Fischer früheren nationalen Sicherheitsberater an

Eine Organisation für Menschenrechte in Nordkorea hat den ehemaligen nationalen Sicherheitsberater Chung Eui-yong und weitere Verantwortliche für die angebliche Zwangsrückführung nordkoreanischer Fischer im Jahr 2019 angezeigt. 

Das Unterstützungszentrum für Menschenrechtsverletzungen des Database Center for North Korean Human Rights (NKDB) reichte am Dienstag bei der Bezirksstaatsanwaltschaft Seoul Zentral Anzeigen gegen elf Personen ein, die an dem Beschluss der Rückführung der geflüchteten Nordkoreaner beteiligt waren. Die Organisation warf ihnen, damaligen Mitgliedern des Präsidialamtes und der Regierung sowie Beamten des Nachrichtendiensts NIS, des Vereinigungsministeriums und der Polizei, unter anderem Amtsmissbrauch, Pflichtversäumnis, illegale Festnahme und Inhaftierung und Beweisvernichtung vor. 

Angezeigt wurden neben Chung auch die damaligen stellvertretenden nationalen Sicherheitsberater Kim You-geun und Kim Hyun-chong, der frühere Geheimdienstchef Suh Hoon und der ehemalige Vereinigungsminister Kim Yeon-chul.  

Zwei nordkoreanische Fischer waren im November 2019 nach der Ermordung von 16 Kollegen mit einem Fischkutter nach Südkorea gekommen und hatten den Wunsch geäußert, in Südkorea bleiben zu können. Die damalige Regierung von Präsident Moon Jae-in hatte jedoch nach nur fünf Tagen beide Nordkoreaner an die Grenze zurückgebracht. 

Der Geheimdienst NIS hatte jüngst ihren damaligen Chef Suh Hoon bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Eine gemeinsame Untersuchung zu einem nordkoreanischen Flüchtling dauere gewöhnlich 15 Tage oder gar über einen Monat an. Im Falle beider Fischer sei die Untersuchung nach nur wenigen Tagen beendet worden, dahinter habe vermutlich eine unangemessene Anweisung des damaligen Chefs Suh gesteckt, hieß es zur Begründung.

[Photo : YONHAP News]

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