Nordkorea hat eine ballistische Mittelstreckenrakete abgefeuert, die über Japan hinweg geflogen ist.

Der Vereinigte Generalstab (JCS) Südkoreas teilte mit, heute um 7.23 Uhr den Start eines als ballistische Mittelstreckenrakete vermuteten Geschosses von Mupyong-ri in der Provinz Jagang aus entdeckt zu haben. Das Geschoss sei in Richtung Osten über Japan hinweg geflogen. 

Analysen ergaben, dass die Rakete etwa 4.500 Kilometer weit geflogen sei und eine Höhe von 970 Kilometern erreicht habe. Die Geschwindigkeit wurde auf Mach 17 geschätzt. Weitere technische Daten werden von den Geheimdiensten Südkoreas und der USA ermittelt. 

Nordkorea hatte im Januar von Mupyong-ri aus eine ballistische Mittelstreckenrakete vom Typ Hwasong-12 in einem steilen Winkel gestartet. Damals war festgestellt worden, dass die Rakete etwa 800 Kilometer weit geflogen war und eine Höhe von 2.000 Kilometern erreicht hatte. Die Rakete hatte Japan nicht überflogen, weil sie in einem steilen Winkel abgefeuert worden war. 

In letzter Zeit hatte Nordkorea ballistische Kurzstreckenraketen verschiedener Arten, darunter die nordkoreanische Version der Iskander, KN-23, abgefeuert. Daher war davon ausgegangen worden, dass Nordkorea Provokationen auf vergleichsweise niedriger Stufe vornehmen wolle. 

Mit dem ersten Start einer ballistischen Mittelstreckenrakete seit etwa neun Monaten wurde jedoch eine neue Eskalationsstufe erreicht. 

Nordkorea hat im laufenden Jahr insgesamt 21 Mal ballistische Raketen abgefeuert.

Das südkoreanische Militär teilte mit, dass es die Überwachung und Wachsamkeit verstärkt habe und in enger Kooperation mit den USA eine umfassende Bereitschaft aufrechterhalte.

[Photo : KBS News]