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Ex-Geheimdienstchef bestreitet Erhalt von Anweisungen zur Löschung von Informationen über Tötung eines Beamten durch Nordkorea

Nachrichten2022-12-14
Ex-Geheimdienstchef bestreitet Erhalt von Anweisungen zur Löschung von Informationen über Tötung eines Beamten durch Nordkorea

Der ehemalige Direktor des Nachrichtendiensts NIS, Park Jie-won, ist am Mittwoch bei der Staatsanwaltschaft erschienen, um wegen einer angeblichen Vertuschung der Erschießung eines südkoreanischen Fischereibeamten durch nordkoreanische Soldaten im Jahr 2020 befragt zu werden.  

Park erschien gegen 9.50 Uhr bei der Bezirksstaatsanwaltschaft Seoul Zentral und sagte Reportern, dass er damals keine Anweisung vom ehemaligen Präsidenten Moon Jae-in und dem ehemaligen nationalen Sicherheitsberater Suh Hoon erhalten habe, Informationen über den Fall zu löschen. 

Er bestritt auch den Vorwurf, dass er NIS-Mitarbeitern befohlen habe, Informationen über den Fall zu löschen.

NIS erstattete im Juli bei der Obersten Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Park wegen des Verdachts, Geheimdienstberichte in Bezug auf den Tod des Fischreibeamten Lee Dae-jun ohne Genehmigung gelöscht zu haben. 

Eine Inspektion durch den Rechnungshof BAI ergab, dass NIS 46 Dokumente nach einem Ministertreffen zu Lees Fall gelöscht hatte, das am 23. September 2020, dem Tag nach seiner Ermordung, stattgefunden hatte. 

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Park, seinerzeit NIS-Chef, nach der Teilnahme an dem Treffen gemäß Suhs Anordnung die Agentur angewiesen habe, Berichte zu löschen. 

Lee war am 22. September 2020 im Dienst in der Nähe der innerkoreanischen Seegrenze im Westmeer, als er von nordkoreanischen Soldaten tödlich getroffen wurde. 

Das Verteidigungsministerium und die Küstenwache gaben damals bekannt, dass Lee beim Versuch, nach Nordkorea überzulaufen, getötet worden sei. Die Behauptung wurde im Juni dieses Jahres, nach dem Amtsantritt von Präsident Yoon Suk Yeol, zurückgezogen. 

Die Staatsanwaltschaft leitete danach Ermittlungen zu Vorwürfen ein, dass hochrangige Beamte der damaligen Moon Jae-in-Regierung eine behördenübergreifende Reaktion sowie die Löschung von Geheimdienstinformationen inszeniert hätten.

[Photo : YONHAP News]

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