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Schlüssel zum olympischen Erfolg der koreanischen Bogenschützen

[Aus Kreuz und Quer durch Korea] l 2016-08-08

Südkoreas Bogenschützinnen haben bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zum achten Mal in Folge die Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb gewonnen. Diese Höchstleistung gelang der Mannschaft mit Chang Hye-jin, Choi Mi-sun und Ki Bo-bae am Sonntag im Sambadrome-Stadion nach einem 5:1 Sieg im Finale gegen Russland. Seit ihrem ersten Sieg im Teamwettkampf bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul haben die koreanischen Bogenschützinnen kein einziges Mal den Titel abgegeben.

Das Männerteam im Bogenschießen gewann im Mannschaftswettbewerb ebenfalls Gold. Im Finale des Wettkampfs besiegten Kim Woo-jin, Lee Seung-yoon und Gu Bon-chan die USA mit 6:0. Nach acht Jahren stehen auch die Männer im Bogenschießen im Mannschaftswettbewerb bei den Olympischen Spielen wieder ganz oben.

Im Bogenschießen hat Südkorea bei den bisherigen Sommerspielen die meisten Goldmedaillen in einer Sportart gewonnen. Der Schlüssel für den Erfolg sind die im Vergleich zu anderen Sportarten breite Sportlerbasis, ein ausgezeichnetes System für die Athletenförderung und über Jahre hinweg entwickelte Techniken. Ein wichtiges Faktum, das die anhaltenden Spitzenleistungen der koreanischen Bogenschützen erklärt, ist das strenge Auswahlverfahren.

Die Wettkämpfe für die Auswahl beginnen zu Jahresende und dauern mehrere Monate. Um in das Olympiateam, das aus jeweils drei Frauen und drei Männern besteht, zu kommen, absolvieren die Bogenschützen beim offiziellen Training insgesamt 4055 Schüsse. Die Strecke, die sie zwischen dem Schießpunkt und der Zielscheibe überbrücken, beträgt zusammengerechnet bis zu 182 Kilometer. Dies ist ein Nachweis dafür, wie hart und intensiv die Bogenschützen üben.

Dementsprechend groß ist das Vertrauen der Athleten in das Auswahlverfahren. Dass dabei streng nach Prinzipien vorgegangen wird, zeigt der Fall von Choi Hyun-joo .Die Bogenschützin hatte kurz vor der Olympiade in London 2012 ein Formtief erlebt. Ihre Leistungen waren so unregelmäßig, dass darüber diskutiert wurde, sie aus dem Olympiateam zu nehmen. Der Trainertstab bestand jedoch darauf, dass eine Sportlerin, die es über das Auswahlverfahren ins Nationalteam geschafft hat, nicht ausgewechselt werden könne. Choi Hyun-joo blieb in der Mannschaft und führte mit einer überragenden Zehn-Punkt-Serie in London die südkoreanischen Bogenschützinnen zum Sieg.

Cheftrainer Mun Hyung-cheol sagte, Olympia gebe es nicht nur ein Mal. Ein Abweichen von Prinzipien könne jederzeit in der Zukunft zu Konflikten führen.
Faire Konkurrenz zwischen den Sportlern und ein Festhalten an Prinzipien und einem transparenten System haben den Bogenschießsport zur stärksten koreanischen Paradediszipin gemacht.

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