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Welt

NYT kritisiert japanische Tiercafés wegen illegal gehandelter Tiere

#Asien Kompakt l 2023-04-04

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP NewsDie US-amerikanische Tageszeitung „The New York Times“ hat schwere Vorwürfe gegen japanische Tiercafés erhoben. Denn dort würden viele vom Aussterben bedrohte Tiere mit fragwürdiger Herkunft gezüchtet. Das sei nicht nur aus der Sicht des Tierschutzes problematisch, sondern auch wegen der Gefahr einer Übertragung von Krankheiten auf den Menschen. 


Die Zeitung beleuchtete am 24. März in einem Bericht mit dem Titel ´Vom Aussterben bedroht, aber in Japans Tiercafés für Selfies verfügbar´ die aktuelle Lage, dass vom Aussterben bedrohte Tiere in Japan kommerziellen Zwecken dienen. In Japan seien exotische Tiercafés sowohl bei Einheimischen als auch bei Besuchern beliebt, die auf der Suche nach Neuheiten, Niedlichkeiten und Selfies sind. In einigen Cafés können die Kunden sogar Tiere kaufen und nach Hause mitnehmen. Solche Tiercafés gefährden jedoch den Artenschutz, die öffentliche Gesundheit sowie die Tierrechte gleichzeitig. 


Die Zeitung zitierte ein Untersuchungsergebnis, das zu Jahresbeginn in der Zeitschrift „Conservation Science and Practice“ veröffentlicht wurde. Danach werden in 142 japanischen Tiercafés insgesamt 3.793 Tiere von 419 verschiedenen Arten gehalten. 52 Arten davon sind vom Aussterben bedroht. Es gibt auch neun Arten, darunter Plumploris und Strahlenschildkröten, deren Handel weltweit strengstens verboten ist. Es gab auch viele Arten mit fragwürdiger Herkunft. Die Tierärztin und Wildtierbiologin am französischen Nationalmuseum für Naturgeschichte Marie Sigaud, Leiterin der Studie, sagt, viele Tiere werden höchstwahrscheinlich in freier Wildbahn gefangen, und dies könne langfristig den Bestand bedrohter Arten weiter gefährden. 


Sie befürchtet aber auch, dass von eingeschleppten Arten Infektionskrankheiten auf Menschen übertragen werden. Auch Cécile Sarabian, die als Verhaltensökologin an der Nagoya University an der Untersuchung ebenfalls beteiligt war, sagt, in Tiercafés werden gewöhnlich einzelne Tiere verschiedener Arten auf engem Raum zusammengepfercht. Besucher könnten sie berühren, während sie etwas trinken. Viele Tiere stehen deshalb unter Stress, und das sei das beste Umfeld für den Austausch potenzieller Krankheitserreger zwischen Kunden und Tieren. Laut Experten gebe es kaum Regulierungen für Tiercafés in Japan, sie fordern von der japanischen Regierung daher strengere Gesetze. 

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