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Hintergrund

Justizministerium überprüft Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters

2022-04-02

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Das Justizministerium überprüft die Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters.

 

Diesen Standpunkt hatte das Ressort am Dienstag vor dem Übergangsausschuss des gewählten Präsidenten Yoon Suk Yeol mitgeteilt.


Das Strafmündigkeitsalter bezeichnet das Alter, ab dem ein Mensch für eine kriminelle Handlung die strafrechtliche Verantwortung übernehmen muss. In Südkorea beginnt die Strafmündigkeit mit 14 Jahren. Für Kinder und Jugendliche unterhalb dieser Altersgrenze kommt das Jugendgesetz zur Anwendung, in dem Erziehung und Sozialisation im Vordergrund stehen.


Dem liegt die Auffassung zugrunde, dass es jungen Tätern noch am nötigen Unrechtsbewusstsein fehle. Zudem soll verhindert werden, dass Jugendliche wegen einer unüberlegten Handlung für den Rest ihres Lebens gebrandmarkt werden.


Es wird erwogen, die Altersgrenze für die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herabzusetzen. Das Justizministerium teilte mit, bei Erörterungen des Parlaments für eine entsprechende Gesetzesänderung aktiv mitwirken zu wollen.


Forderungen nach einer Senkung des Strafmündigkeitsalters werden schon seit längerer Zeit vorgebracht. Hintergrund ist die zunehmende Kriminalität durch Kinder und Jugendliche und der Umstand, dass junge Täter immer brutaler werden und in immer jüngerem Alter Verbrechen begehen.


Einige mahnen, dass die milden Strafen nach dem Jugendgesetz, das auch nach Schwerverbrechen maximal zwei Jahre Schutzaufsicht vorsieht, ein Grund für die gestiegene Jugendkriminalität seien. In den letzten fünf Jahren sei die Zahl der von 10- bis 14-Jährigen begangenen Verbrechen nahezu um 50 Prozent gestiegen.


Es wird jedoch kontrovers diskutiert, ob jugendliche Straftäter mit einer harten Strafe diszipliniert werden können. Es wird deshalb darauf hingewiesen, dass zwar die Strafen für Schwerverbrechen wie Raub, Mord und Vergewaltigung verschärft werden sollten. Bei minderschweren Vorfällen müsse aber weiterhin der erzieherische und präventive Aspekt im Vordergrund stehen.

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