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Hintergrund

Japan genehmigte erneut umstrittene Schulbücher

2022-04-02

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Japan hat erneut Schulbücher genehmigt, in denen die Geschichte verdreht dargestellt wird und die südkoreanischen Inseln Dokdo als japanisches Territorium bezeichnet werden.


Das japanische Ministerium für Bildung und Wissenschaft teilte am Dienstag mit, dass 239 Schulbücher die Evaluation bestanden haben. Die Schulbücher werden ab dem nächsten Jahr in der zweiten Oberschulklasse verwendet.


In Zusammenhang mit dem Einsatz von koreanischen Zwangsarbeitern durch das japanische Militär im Zweiten Weltkrieg wurde der Ausdruck „Zwangsverschleppung“ gestrichen. Stattdessen werden die Bezeichnungen „Mobilisierung“ oder „Rekrutierung“ gebraucht. In fast keinem der Schulbücher wird der Zwangscharakter der Sexsklaverei durch das japanische Militär angemessen dargestellt.


Laut dem Ministerium beruhten die Darstellungen nicht auf der einheitlichen Auffassung der Regierung, sondern seien von den Verlagen von sich aus revidiert worden. Die japanische Regierung hatte im April letzten Jahres entschieden, dass die Bezeichnungen „Zwangsverschleppung“ und „Sexsklaverei“ nicht angebracht seien und durch die Ausdrücke „Rekrutierung“ und „Trostfrauen“ ersetzt werden müssten.


Diese „einheitliche Auffassung“ widerspricht der Ankündigung Tokios, sich weiterhin den Vorgaben in der Kono-Erklärung verpflichtet zu fühlen. In der Rede des ehemaligen japanischen Außenministers und Chefkabinettssekretärs Yohei Kono vom 4. August 1993 gesteht die japanische Regierung ein, dass die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg Frauen dazu gezwungen hat, in ihren Militärbordellen als Sexsklavinnen zu arbeiten.


Die Geschichtsklitterung in japanischen Schulbüchern nimmt mit jedem Jahr ernsthaftere Ausmaße an und ist ein Hindernis für die Entwicklung der Beziehungen zwischen Südkorea und Japan.


Die Regierung in Seoul brachte tiefes Bedauern über die Geschichtsverdrehung in japanischen Schulbüchern zum Ausdruck. Das südkoreanische Außenministerium übte in einer Erklärung scharfe Kritik. Der neu gewählte Präsident Yoon Suk Yeol gab zu verstehen, dass er mit Japan eine zukunftsorientierte Beziehung anstreben werde. Ein zukunftsorientiertes Verhältnis sei jedoch nur möglich, wenn Japan auf regressive Einstellungen in Bezug auf sein Geschichtsverständnis verzichte.

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