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Nordkorea

Nordkorea und die USA wieder auf Konfrontationskurs?

2019-03-21

Schritte zur Wiedervereinigung

© YONHAP News

Nordkorea und die USA befinden sich seit dem Scheitern ihres zweiten Gipfeltreffens im vergangenen Monat in Hanoi in einem Tauziehen. Nordkorea drohte damit, die Gespräche über sein Atomprogramm vollständig zu beenden. Die USA bekräftigen ihrerseits immer wieder, dass Nordkorea komplett atomar abrüsten müsse. Zum Thema sagt der Forscher Jung Dae-jin vom Ajou-Institut für Vereinigung: 


Bei einer Pressekonferenz in Pjöngjang sagte die nordkoreanische Vizeaußenministerin Choe Son-hui in der vergangenen Woche, dass ihr Land darüber nachdenke, keine weiteren Verhandlungen mit den USA über eine Denuklearisierung mehr zu führen. Sie beschuldigte die USA, Gangster-Forderungen zu stellen, was sich wohl auf Washingtons Beharren auf der vollständigen Denuklearisierung durch Pjöngjang, einschließlich des Abbaus des Nuklearkomplexes Yongbyon und vieles mehr, bezogen hat. Doch müssen wir sehen, dass Choe den Ausdruck “erwägen eine Suspendierung” und nicht “entschieden” benutzt hat. Auch sagte sie, dass die Chemie zwischen dem nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump weiterhin auf wunderbare Weise stimme. Das lässt Spielraum für einen Dialog. 


Die Pressekonferenz Choes machte deutlich, dass sich Pjöngjang den Forderungen der USA nicht beugen will. Trump scheint derweil eine vorsichtige Position einzunehmen:   


Als Kim im vergangenen Jahr einen Brief an Trump schickte, zeigte dieser ihn vor Journalisten und sagte, er habe einen “wundervollen Brief” vom nordkoreanischen Machthaber erhalten. Doch enthielt sich Trump eines Kommentars zu den Äußerungen der Vize-Außenministerin. Das überließ er anderen. Es scheint, als ob Trump sich Zeit nimmt, um die Verhandlungen mit Kim neu zu arrangieren.  



Die USA halten sich derzeit mit Kommentaren zu Äußerungen nordkoreanischer Regierungsvertreter eher zurück. Sie befürchten, dass die Verhandlungen ganz zum Erliegen kommen könnten: 


Die USA scheinen davon überzeugt zu sein, dass es keinen Zeitdruckt gibt. Jetzt, da sie ihre Forderungen klar gemacht haben, warten sie auf Nordkorea, dass es sich auf Verhandlungen vorbereitet. Als Gegenleistung könnten die USA die Sanktionen lockern. Doch sind es nicht allein die USA, die dieses Problem lösen können. Um die Sanktionen des UN-Sicherheitsrats zu lockern, müssten die USA die Sache mit den ständigen Mitgliedern des Rats bereden. Auch was die eigenen Sanktionen Washingtons betrifft, so müsste die Angelegenheit durch einen komplizierten Vorgang im Kongress gelöst werden. Es dauert also, um weitere Gespräche mit Nordkorea zu führen. 


Der Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Bolton, sagte in einem Medieninterview am Dienstag, dass ein neuer Raketen- oder Atomtest eine „wirkliche Auswirkung“ auf Trump haben würde. Er sagte aber auch, dass Nordkorea eine helle wirtschaftliche Zukunft habe, sobald es seine Massenvernichtungswaffen zerstöre: 


Die nordkoreanische Vize-Außenministerin sagte, dass Kim Jong-un bald den künftigen Plan für die Denuklearisierung preisgeben wolle. Sobald er das macht, kann der Machthaber dies nicht mehr zurückziehen. Ich kann mir denken, dass es schwierig für ihn ist, etwas Negatives zu äußern, darunter etwa eine Wiederaufnahme der Atom- und Raketentests oder einen neuen Weg. 


Nordkorea könnte derweil die verhandlungsfreie Zeit nutzen, den Druck auf Washington zu erhöhen: 


Nordkorea könnte die Spannungen anheizen, indem es zeigt, dass es zu einem Raketentest bereit ist, um auf die USA Druck auszuüben. Doch ist es fraglich, ob Nordkorea wirklich den Startknopf drücken wird. Wenn es dies doch tut, würde es eine Linie übertreten, die die internationale Gemeinschaft gezogen hat, selbst wenn das Land behauptet, einen Satelliten zu starten. 


Noch sind Nordkorea und die USA weit voneinander entfernt in ihren Standpunkten. Mit Spannung und Hoffnung auf eine weitere Annäherung werden jetzt die nächsten Schritte Nordkoreas erwartet.

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