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Kultur

Oh Sang-won: „Der Aufschub“

2018-11-13


Aus dem Sendeinhalt

Literaturkritikerin Jeon So-yeong: Oh Sang-won war einer der Autoren der neuen Generation. Er schrieb jedoch eher über die Menschenwürde und den Humanismus als über Ideologie. Die Geschichte „Der Aufschub”, die in den 1950er Jahren erschien, kann man als die erste Kriegsliteratur Koreas betrachten.



 Der Kampf gegen Schnee, Hunger und Kälte ging weiter. Nach und nach verloren die Soldaten diesen Kampf gegen die Natur. Immer wenn er sah, wie seine Männer kopfüber in den Schnee zu Tode stürzten, nachdem sie als letztes Wort noch einmal „Herr Kommandant“ gerufen hatten, kniete er sich hin und wachte über ihrem kalten Körper. Seine Hände, die in den Taschen der Toten nach deren Sachen suchten, waren kälter als die Körper der Verstorbenen.


또 눈과 기아와 추위와 싸움이 계속되었다.

한 사람, 두 사람, 이 자연과의 싸움에 쓰러지기 시작했다.

소대장님, 하고 마지막 한 마디를 외치고 

눈 속에 머리를 박고 쓰러지는 부하들을 볼 때마다 

그는 그 곁에 무릎을 꿇고 그 싸늘한 시신을 지켰다.


포켓을 찾아 소지품을 더듬는 그의 손은

항시 죽어간 부하의 시체보다도 더 차가웠다.



In dieser Erzählung erinnert sich der Protagonist, ein südkoreanischer Zugführer, der von der nordkoreanischen Armee gefangen gehalten wird, kurz vor seiner Hinrichtung daran, was er erlebt hat. 



Schützen bereitmachen.”
 Das Geräusch der Gewehre, die nun geladen wurden, war so kalt wie der Wind. Vor ihm war nichts als der weiße Schnee. Nun ging alles zuende. Bis zu dem Augenblick, wo es vorbei wäre, musste alles sauber abgeschlossen werden. Bis zur letzten Sekunde, darf ich mich, mich selbst nicht vergessen
 Seine Schritte waren so unverrückbar wie seine Entschlossenheit. Er spürte einen Aufprall auf seinem Rücken. Nein, es war nichts. Es war wirklich nichts. Der weiße Schnee zerstreute sich in graue Flecken und wurde allmählich dunkler. Alles war vorbei.
 Sie würden ihre Waffen unbeholfen auf dem Kopf tragen und zum Hauptquartier zurückkehren. Sie schüttelten den Schnee ab und betraten den Raum. Sie rieben sich die Hände gegen die Kälte. Ein paar Minuten später würden sie ihre Hände über dem Kohlenbecken aufwärmen, ihre Zigaretten drehen und gähnen, als wäre nichts passiert. Wenn es einmal vorbei ist, spielt es keine Rolle mehr, dass jemand gestorben ist. Es ist etwas vollkommen Gewöhnliches.
 Sein Bewusstsein rutschte allmählich in tiefere Dunkelheit. Auf dem weißen Schnee. Warm fiel das Sonnenlicht auf den Schnee.


“사수준비” 

총탄 재는 소리가 바람처럼 차갑다.

눈 앞에 흰 눈뿐, 아무것도 없다.

인제 모든 것은 끝난다.

끝나는 그 순간까지 정확히 끝을 맺어야 한다.

끝나는 일초, 일각까지 나를 , 자기를 잊어서는 안된다.

걸음걸이는 그의 의지처럼 또한 정확했다.

뒤 허리에 충격을 느꼈다.


흰 눈이 회색 빛으로 흩어지다가 점점 어두워 간다.

모든 것은 끝난 것이다.

놈들은 멋쩍게 총을 다시 거꾸러 둘러메고 본부로 돌아들 갈테지.

누가 죽었건 지나가고 나면 아무것도 아니다.

모두 평범한 일인 것이다.

의식이 점점 그로부터 어두워 갔다.

흰 눈위다.

햇뱉이 따스히 눈 위에 부서진다.




Oh Sang-won wurde 1930 in Seoncheon in der Provinz Pyeonganbuk-do im heutigen Nordkorea geboren. Die Erzählung „Der Aufschub“, die sein literarisches Debüt darstellt, gewann 1955 den Literaturpreis der Hankook Ilbo. Die Geschichte zählt zu den ikonischen Werken der koreanischen Kriegsliteratur. Oh Sang-won starb 1985.

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