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Kultur

Jeon Young-taek: „Hwasubun“

2018-11-27


Aus dem Sendeinhalt


Die Erzählung „Hwasubun“ ist aus der Ich-Perspektive eines Vermieters geschrieben und beschreibt die Armut, das Leid und die daraus entstehende Tragödie einer Familie, die bei ihm ein Zimmer gemietet hat. Der Autor dokumentiert aber nicht nur die harte Realität jener Zeit, sondern versucht auch, hoffnungsvolle Aspekte zu zeigen. 


Auch der Vorname „Hwasubun“, den seine Eltern ihm gegeben haben, deutet auf seinen ursprünglichen Wohlstand.



Literaturkritikerin Jeon So-yeong: 

Das Wort „Hwasubun“ (der Name des Protagonisten) bezeichnet ursprünglich einen magischen Topf, der alles vervielfacht, was man in ihn hineinlegt. Anders als der Name des Mannes eigentlich vermuten lässt, sind er und seine Frau nun aber völlig mittellos. Die Situation vieler Koreaner in den 1920er Jahren, also zu dem Zeitpunkt, wo die Geschichte spielt, war entsetzlich. Die Japaner begannen, Korea zu plündern, um Güter und Ressourcen für das eigene Militär zu beschaffen. Die meisten Koreaner lebten damals ein erbärmliches Leben. Anstatt jedoch von der zermürbenden Last der Armut besiegt zu werden, lebt dieses freundliche, aber recht ahnungslose Ehepaar weiterhin so, wie es das Schicksal diktiert.



Messerscharf schnitt ihm der eisige Wind in die Wangen. Er duckte sich und richtete den Blick auf den Boden vor sich. Da erblickte er unter einem Kiefernbaum eine weißliche Gestalt. Rasch lief er darauf zu. 

Als er nähertrat, sah er, dass es sein kleines Töchterchen Okbun und seine Frau waren. 

Sie lagen zitternd aneinandergekauert dort unter dem Baum auf einer Unterlage aus Zweigen, die auf dem Schnee ausgebreitet war, das kleine Kind in Lumpen eingewickelt und fest in den Armen der Mutter. 

Hwasubun nahm sie verweifelt in die Arme. Seine Frau öffnete die Augen, doch sie brachte kein Wort hervor. Auch Hwasubun fehlten die Worte. Und so lagen sie wohl die ganze Nacht lang, einander umarmend, das kleine Kind in ihrer Mitte.


칼날 같은 바람이 뺨을 친다.

그는 고개를 숙여 앞을 내려다보다가,

소나무 밑에 희끄무레한 사람의 모양을 보았다.

그것을 곧 달려가 보았다.

가본즉 그것은 옥분과 그의 어머니다.

나무 밑 눈 위에 나뭇가지를 깔고,

어린것 업은 헌 누더기를 쓰고

한 끝으로 어린 것을 꼭 안아가지고

옹크리고 떨고 있다.

화수분은 왁 달려들어 안았다.

어멈은 눈은 떴으나 말은 못한다.

화수분도 말을 못한다.

어린 것을 가운데 두고 그냥 껴안고 밤을 지낸 모양이다.




Jeon Young-taek (1894-1968) debtütierte als Schriftsteller im Jahre 1919. Seine Erzählung „Hwasubun“ wurde 1925 in der Literaturzeitschrift Joseon Mundan veröffentlicht. Im Jahre 1965 erhielt der Autor den Kulturpreis des Staatspräsidenten.

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