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Hintergrund

Nordkoreanischer Leichtwasserreaktor in Yongbyon wahrscheinlich 2014 einsatzbereit

2013-05-02

Nachrichten

Nordkoreanischer Leichtwasserreaktor in Yongbyon wahrscheinlich 2014 einsatzbereit
Nach Einschätzungen von Experten wird der derzeit noch im Bau befindliche experimentelle Leichtwasserreaktor im nordkoreanischen Yongbyon in der ersten Hälfte nächsten Jahres vollständig einsatzbereit sein.

Ein Leichtwasserreaktor ist eine Atomanlage, bei der als Moderator in der Energiegewinnung Wasser benutzt wird. Die Bauarbeiten des Leichtwasserreaktors in Yongbyon sollen 2010 begonnen worden sein, im November 2012 wurde man wohl mit den Außenmauern fertig. Die Kapazität des Reaktors soll 30 Megawatt betragen.

Es handelt sich um den zweiten Leichtwasserreaktor Nordkoreas. Der Norden ist bereits im Besitz des in den Sechzigern von der früheren Sowjetunion gebauten Leichtwasserreaktors IRT-2000. Die Kapazität dieses Reaktors, die anfänglich zwei Megawatt betrug, wurde in den siebziger Jahren auf vier und in den achtziger Jahren auf acht Megawatt erweitert. Der experimentelle Leichtwasserreaktor in Yongbyon besitzt demgegenüber eine etwa vierfach größere Kapazität. Doch im Vergleich zu den Atomanlagen in Südkorea befinden sich die verhältnismäßig kleinen Reaktoren Nordkoreas noch in der Anfangsphase. Nordkorea plant, auf Grundlage der Erfahrungen mit dem experimentellen Reaktor in Yongbyon einen ständigen Reaktor zu bauen.

Laut Einschätzungen von Experten ist der Leichtwasserreaktor in Yongbyon für die zivile Stromerzeugung konzipiert. Das Problem seien die Brennstäbe, die dafür verwendet würden. Denn außer dem Bau von Atomreaktoren soll Nordkorea auch die nuklearen Brennmaterialien in Eigenregie produzieren wollen. Falls das Land in den Besitz von eigenen Anlagen zur Urananreicherung kommen würde, würden die Sorgen größer werden, da diese auch für die Herstellung von atomwaffenfähigem Material genutzt werden könnten. Eine weitere Besorgnis beruht auf der Tatsache, dass derzeit faktisch keine Mechanismen zur Beobachtung der Prozesse in den Reaktoren sowie der Wiederaufbereitung von gebrauchten Kernbrennstäben existieren.

Nordkorea hatte am zweiten April in einer Erklärung des Sprechers der nordkoreanischen Atomenergiebehörde bekannt gegeben, alle Atomanlagen in Yongbyon wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Dies galt auch für einen Fünf-Megawatt graphitmoderierten Reaktor, der nach den Sechs-Parteien-Gesprächen stillgelegt worden war.

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