Frage: Lothar Rennert aus Berlin fragt: Gibt es in Korea endemische Tierarten?
Antwort: Ja, es gibt einige Tierarten, die in Korea heimisch sind und nur auf der koreanischen Halbinsel oder Teilen der Halbinsel vorkommen. Nach der Enzyklopädie der koreanischen Kultur (An Encyclopaedia of Korean Culture, Seoul, Hansebon, 2004; ISBN: 89-952352-4-7-01030) ist der Keu-nak-sae in Korea endemisch, das ist der rotköpfige koreanische Specht. Sein Körper ist etwa 46 cm lang und schwarz gefiedert. Bauch, Brust und die Endfedern der Flügel sind weiß. Die Männchen haben rote Kopffedern. Diese Spechtart ist für ihr lautes Klopfen bekannt und wurde von der Regierung zum Naturdenkmal Nr. 197 designiert.
Nur in Korea zu finden ist wohl auch der Paekdusan-Tiger, der eine Körperlänge von bis zu 1,86 m erreichen kann. Er hat dunkel-rötlich-gelbes Fell mit Streifen über dem Rücken und schwarzen Punkten am Schwanz, der etwa 87 cm lang ist. Diese Tigerart lebt nur in den tiefen Wäldern des Paekdu-Gebirges. In Südkorea wurde der letzte Paekdusan-Tiger 1922 gesichtet und gilt hier als ausgestorben. Im Paekdusan-Gebirge in Nordkorea sollen angeblich noch zehn Tiger dieser Art leben.
Als für Korea charakteristisch Tierart ist noch der Jindo-Hund zu nennen, der von der Insel Jindo vor der Südwestküste des Landes stammt. Man nimmt an, dass die Vorfahren des Jindo von einem chinesischen Handelsschiff gefallen und an Land gespült worden sind oder irgendwann aus der Mongolei importiert wurden. D.h. der Jindo ist nicht im strengen Sinne endemisch, auch wenn die heutigen reinrassigen Jindo-Hunde hauptsächlich in Korea vorkommen dürften. Sie werden seit 1967 gesetzlich geschützt und wurden zum Naturdenkmal Nr. 53 bestimmt.
Ähnliches gilt auch für das Jo-rang-mal, eine Ponyart, die nur auf der Insel Jeju-do zu finden ist, aber womöglich ursprünglich aus der Mongolei stammt. Die sanften Ponys werden einen Meter bis 1,20 m groß, haben eine breite Brust und kräftige Beine.
Ebenfalls nur auf Jejejudo findet sich auch das To-jong-dweji, eine Schweineart mit stark nach oben gebogener Schnauze und dichten, schwarzen Borsten. Diese Schweineart ernährte sich ursprünglich von Exkrementen. Übrigens gelten auch in Korea Schweine als Glücksbringer und wenn Ihnen im Traum ein Schwein erscheint, dann dürfen Sie Gutes erwarten.
Die Fisch-Fauna Koreas ähnelt zwar im Großen und Ganzen der Chinas, aber auf Grund der relativen geographischen Isolation sollen 25% der koreanischen Fischarten endemisch und nur in Korea zu finden sein. Das macht 53 von 212 Arten. Als Beispiel für einen endemischen Süßwasserfisch ist die Schwarzstern-Elritze zu nennen, die zur Familie der Karpfenfische gehört.
Gibt es Pilzarten, die nur in Korea wachsen? möchte Lothar Rennert noch wissen.
Die gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit, da in Korea an die 1.500 Pilzarten heimisch sind. Die meisten davon dürften auch in China und Japan zu finden sein. Welche davon in Korea endemisch sind, kann ich Ihnen leider nicht sagen.
Anlässlich des Themas `Flora und Fauna Koreas` ein aktueller Kurznachtrag für Briefmarkenfreunde: Am 1. November 2006 sind die Postgebühren um 30 Won gestiegen. Damit wurden vier neue Marken herausgegeben. Eine Marke im Wert von 250 Won - statt bisher 220 Won - für Postsachen von 5 bis 25g. Sie zeigt die braune Habichtseule, ein Sommerzugvogel und koreanisches Naturdenkmal 324. Dann eine weitere 250 Won Marke mit dem Motiv der koreanischen Nationalblume: drei Hibiskusblüten, auch Roseneibisch genannt. Weiterhin eine 340 Won Marke mit dem Motiv eines pfeifenden Schwanenpaares, Winterzugvögel und Naturdenkmal Nr. 201. Zu guter letzt eine Marke im Wert von 1750 Won für eingeschriebene Postsachen. Sie zeigt eine Buncheong Seladon-Vase aus dem Nationalmuseum mit dem braunen Eisenoxidmotiv eines springenden Fisches und eines Lotus.
(http://www.koreapost.go.kr/eng/postal/e_stampplan_2006.jsp)