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Lifestyle

Zur Koreanischen Birne (Nashi-Birne)

#Sie fragen, wir antworten l 2010-11-13

Hörerecke

Zur Koreanischen Birne (Nashi-Birne)
FRAGE: Andreas Fessler aus Dresden ist ein Fan von „Schon probiert“. Er schreibt in dem Zusammenhang: Zu einem Gericht benötigt man eine koreanische Birne. Meine Frage: Handelt es sich dabei um die Nashi-Birne? Können Sie mal etwas Näheres über die koreanische Birne berichten?

ANTWORT: Tatsächlich meint man mit der koreanischen Birne eine Nashi-Birne, von der es natürlich auch wieder eine ganze Reihe verschiedener Sorten gibt. Der botanische Name der Nashi-Birne ist „Pyrus pyrifolia“, wobei „Pyrus“ die Gattung „Birne“ anzeigt. „Nashi“ ist Japanisch und meint nichts anderes als Birne. Eine Nashi-Birne ist damit eine „Birne-Birne“. Andere Bezeichnungen sind auch: Japanische Birne, Koreanische Birne, Asiatische Birne, Chinesische Birne, Kumoi oder Apfel-Birne. Die Bezeichnung „Apfel-Birne“ bezieht sich jedoch nur auf die Form, es handelt sich hier nicht um eine Kreuzung zwischen Apfel und Birne, wie der Name vermuten lassen könnte. Neben der Form erinnert aber auch die Fruchtfleischkonsistenz eher an einen Apfel denn an eine Birne europäischer Herkunft.

Ursprünglich stammt die Nashi-Birne aus China, von wo aus sie sich dann über ganz Ostasien verbreitet hat. Besonders groß angelegt ist der Anbau der Nashi-Birne in Japan, wo es neben den bronzebraunen Sorten mit oder ohne Sprenkel, die am weitesten verbreitet sind, auch Nashi-Birnen mit hellgrüner Schale gibt. Überhaupt scheint es in Japan die meisten Sorten zu geben. Seit einigen Jahren werden Nashi-Birnen aber auch in Chile, Frankreich, Deutschland und Italien angebaut. Und auch in Australien und Neuseeland werden sie gezüchtet.

In Korea werden die Nashi-Birnen, auf Koreanisch einfach „Bae“ genannt, ebenfalls in rauen Mengen angebaut und konsumiert. Exportiert werden sie von hier hauptsächlich in die USA. Am beliebtesten soll dabei die Koreanische Singo-Birne sein, die wegen ihrer Saftigkeit und Süße nicht nur in Korea beliebt ist, sondern auch ein Exportschlager in Richtung USA und Taiwan ist. In Korea werden solch hochwertige Birnensorten wegen ihres hohen Preises gerne an den hohen Fest- und Feiertagen verschenkt, zu diesen Anlässen kommen sie auch auf den Tisch mit den Opfergaben für die traditionellen Ahnenverehrungszeremonien. Dort dürfen sie neben Äpfeln und Persimonen nicht fehlen.

Heutzutage stammen die hochwertigen Birnensorten in Korea, gerade auch die für den Export, meist aus umweltfreundlichem, organischem Anbau und das Agrartechnologiezentrum berät in Fragen des Qualitätsmanagements und der Schädlingsbekämpfung. Berühmtes Birnenanbaugebiet in Korea ist die Stadt Naju im Südosten des Landes, die frühere Hauptstadt der Provinz Jeolla-namdo, heute ist das Gwangju. In Naju gibt es ein Birnenmuseum und einen Birnengarten, in dem Touristen sich näher über Birnen allgemein und die berühmten Naju-Birnen im Besonderen informieren können und natürlich auch probieren dürfen.

Im Gegensatz zur europäischen Birne wird die Nashi-Birne bzw. die koreanische Birne traditionell nicht zum Backen benutzt. Das hat zwar hauptsächlich damit zu tun, dass Apfel- oder Birnenkuchen oder Pies nicht zur traditionellen koreanischen Küche gehören, generell eignen sich die Nashi-Birnen aber aufgrund ihres hohen Fruchtsaftgehalts schlecht fürs Backen oder die Zubereitung von Marmeladen. Es findet sich im Internet aber erstaunlicherweise auch ein Rezept für eine Art Birnenteigtasche mit Nashi-Birnen, allerdings von einer Amerikanerin entwickelt. (http://www.melissas.com/Products/Products/Korean-Pears.aspx).

Birnensaft lässt sich aber wunderbar aus den Birnen pressen und das wird natürlich auch gemacht, der Saft wird als Gesundheitstrunk mit besten Birnen und bestem Honig vermarktet. Eine Birne enthält schon eine Menge Saft, denn die fast kugelrunden, aromatischen Früchte können bei Kultursorten leicht einen Durchmesser von 15 cm und mehr aufweisen.
Nashi-Früchte sind ab August oder Anfang September etwa drei Wochen lang pflückreif. An kalten, trockenen Orten halten sie sich sorgfältig eingewickelt einige Wochen. Die Schale ist zwar recht fest, aber da die Frucht so saftig ist, können leicht Druckstellen entstehen.

In der koreanischen Küche wird die Nashi-Birne gerne gerieben und anstelle von Zucker zum Süßen von Essig- oder Sojasoße-basierten Soßen verwendet. Zum Süßen kommt sie auch in Sojasoßen-basierte Marinaden, so z.B. für Galbi-jjim oder Bulgogi.

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