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Lifestyle

Maedeup-Dekorknoten 1: Geschichte

#Sie fragen, wir antworten l 2016-03-26

Hörerecke

Q:Ich habe eine Frage, die eigentlich meine Frau gestellt hat: Es geht um die Knoten, die auch z.B. auch auf den Bestecktaschen des Monitorgeschenks waren. Welche Knoten gibt es in Korea? Welche Bedeutung haben diese und gibt es Unterschiede zu den chinesischen Knoten? Im Internet habe ich etwas von einem koreanischen Knotenmuseum gesehen, vielleicht könnten Sie auch darüber einmal berichten.

A:In Korea heißt es, dass das Leben mit einem Knoten beginnt und mit einem Knoten endet. Bei der Geburt war es früher in Korea üblich, dass sich die Frau an einem Seil aus hanfleinenem Tuch, in das man Knoten gemacht hatte, festhielt, um den Geburtsschmerz zu ertragen. Und wenn ein Mensch die Welt verließ, wurde er früher auf einer blumengeschmückten Totenbahre zu Grabe getragen, an deren Enden Seile mit Knoten hingen. Auf dem Lande kann man das auch heutzutage noch sehen.

Die dekorativen Knoten heißen auf Koreanisch Maedeup. Grundlegende Charakteristika der koreanischen Maedeup-Knoten sind, dass Vorder- und Rückseite ein- und dieselbe Form aufweisen, rechte und linke Seite des Schmuckknotens identisch sind und die Knoten aus ein oder zwei Fäden gefertigt werden. Die koreanischen Knoten ähneln zwar den chinesischen, unterscheiden sich aber in der Knüpftechnik und in der historischen Entwicklung. Außerdem werden sie rein per Hand und ohne die Zuhilfenahme von Werkzeug geknüpft.

Ursprünglich waren dekorative Knoten dem Adel vorbehalten, die damit Seidenkleider, Schmuckgegenstände, Schwerter, Riemen und persönliche Gegenstände schmückten, bevor sie allgemeine Verbreitung fanden. Heutzutage werden die dekorativen traditionellen Maedeup-Knoten von Künstlern verschiedener Genres neu entdeckt und auf vielfältige Weise neu genutzt.

Werfen wir einen kleinen Blick zurück in die Geschichte. In prähistorischen Zeiten wurden die Knoten für rein praktische Zwecke verwendet, z.B. zum Befestigen von Steinäxten, Schwertern oder anderen Jagdgegenständen an der Taille. In der Zeit der Drei Königreiche begannen die alten Koreaner dann, die Knoten zur Dekoration von Kleidungsstücken, Schwertern u.ä. zu verwenden. Im Samguk Sagi, der Geschichte der Drei Königreiche, der ältesteten erhaltenen koreanischen Geschichtsdarstellung, wird beschrieben, dass im Königreich Silla die Herrscher gerne ihre Pferde mit dekorativen Knoten schmückten. Das Silla-Reich ist das älteste der Drei Königreiche und das am längsten existierende. Es entstand 57 v. Chr. und ging 935 n. Chr. unter.

Im anschließenden Goryeo-Reich (918-1392) lassen sich Beschreibungen und Darstellungen verschiedener Schmuckknoten sowohl in der Dichtkunst als auch in der buddhistischen Kunst finden. Zu der Zeit waren Schmuckknoten als Dekor und auch in der Kunst weit verbreitet. Als dann Ende des Goryeo-Reiches das Oberteil der traditionellen koreanischen Tracht Hanbok unter dem Einfluss der chinesischen Yuan-Dynastie kürzer wurde, begann man die Schmuckelemente an der Brust zu tragen. Gleichzeitig wurden die Ornamente kleiner und exquisiter in der Form und nahmen die Gestalt der bis heute noch gebräuchlichen Norigae an, die Frauen am Bolero-artigen Oberteil ihres Hanbok auf der Brust tragen. Leider sind aus der Goryeo-Zeit keine Maedeup-Knoten mehr erhalten.

Während der anschließenden Joseon-Zeit (1392-1910) nahmen Art und Form der Schmuckknoten zu und die Knoten wurden aufwändiger und feiner. Sie wurden zur Dekoration von Musikinstrumenten und Kleidungsstücken verwendet, insbesondere zur Verzierung von Damenkleidern und Damenschmuck. Die Herrscher des Joseon-Reiches stellten Maedeup-Dekorknotenmeister ein, um Dekor v.a. für die Roben sowie den Schmuck der Adligen am Hofe zu fertigen. Die Knoten waren auch Zeichen von Würde und Prestige eines Adligen.

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