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Hintergrund

Gesamtwirtschaftliche Sparquote in Südkorea erreicht 17-Jahres-Hoch

2015-06-23

Nachrichten

Gesamtwirtschaftliche Sparquote in Südkorea erreicht 17-Jahres-Hoch
Die Sparquote Südkoreas hat den höchsten Stand seit 17 Jahren erreicht.

Nach Angaben der Koreanischen Zentralbank stieg die gesamtwirtschaftliche Sparquote im ersten Quartal auf 36,5 Prozent. Im Auftaktquartal des letzten Jahres hatte sie bei 35 Prozent, im Vorquartal bei 34,7 Prozent gelegen.

Die gesamtwirtschaftliche Sparquote stellt das Verhältnis der Ersparnisse in Relation zum verfügbaren Bruttonationaleinkommen dar, nämlich den Anteil der nicht ausgegebenen Summe am verfügbaren Einkommen. Darin wird die Sparquote des Zivilsektors einschließlich der privaten Haushalte und der Unternehmen sowie die der Regierung zusammengefasst.

Die Sparquote der Regierung lag bei 10,8 Prozent im Jahr 2007, seitdem wurde stets die Zehn-Prozent-Marke unterschritten. Letztes Jahr überstieg die Sparquote der privaten Haushalte erstmals seit 1999 die Quote der Regierung.

Der jüngste Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Sparquote wurde vom Zivilsektor, unter anderem von den Haushalten, angeführt. Als Hintergrund hierfür wird die gesunkene Konsumneigung der Privathaushalte genannt. Laut Ergebnissen einer Untersuchung des Statistikamtes betrug die Konsumquote der Haushalte mit mehr als zwei Personen im vergangenen Jahr im Schnitt 72,9 Prozent. Das war der niedrigste Stand seit der Erweiterung der entsprechenden Untersuchung auf das ganze Land im Jahr 2003.

Diese Tendenz setzt sich auch in diesem Jahr fort. Die eingetrübte Konsumstimmung wird auf die gestiegene Belastung wegen der Schuldentilgung, die gestiegene Sparsumme für die Altersvorsorge und die Ungewissheit über die Zukunft zurückgeführt. Als weiterer Faktor werden gestiegene Mieten vermutet.

Es sind auch besorgte Stimmen zu hören, nach denen die Tendenz des schwachen Wachstums und des geringen Konsums seit der globalen Finanzkrise parallel zur niedrigen Geburtenrate und der Alterung der Gesellschaft länger als erwartet andauern könne. Als Folge der niedrigen Zinsen sei Geld zwar in Umlauf gebracht worden, angesichts der trüben Konjunkturaussichten und fehlender langfristiger Investitionsmöglichkeiten bleibe das Geld aber in der Kasse der Unternehmen oder Haushalte liegen, heißt es auch. Deshalb muss sich die Regierung immer größere Sorgen darüber machen, wie der Geldkreislauf stimuliert werden kann.

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