Koreanist, Übersetzer und Künstler Prof. Dr. Werner Sasse
2025-08-15
2019-04-22
ⓒYONHAP News
Die südkoreanische Regierung hat Nichtspeicher-Halbleiter, die Biobranche und Autos der nächsten Generation zu Bereichen bestimmt, die vorrangig gefördert werden. Bei Nichtspeicher-Halbleitern richtete die Regierung die Aufmerksamkeit auf das Wachstumspotenzial. Im Falle der Biobranche war entscheidend, dass es sich um eine Industrie für die künftige Ernährung handelt. Bei Autos der nächsten Generation beruhte die Entscheidung auf Südkoreas Technologie für Wasserstoffautos von Weltklasse.
Bei Nichtspeicher-Halbleitern werden laut Beobachtern ein neuer Wachstumsimpuls, ein gemeinsames Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen gleichzeitig ins Visier genommen. Die koreanische Halbleiterindustrie ist derzeit stark auf den Speicherbereich konzentriert. Der Anteil koreanischer Unternehmen am Weltmarkt für Halbleiterspeicher erreicht fast 60 Prozent. Dagegen beträgt ihr Anteil auf dem Gebiet von Nichtspeicher-Halbleitern nur drei bis vier Prozent. Südkorea liegt auf diesem Gebiet hinter den USA, der Europäischen Union und Japan weit zurück. Daher wurde in der Branche kontinuierlich auf die Notwendigkeit hingewiesen, das Gebiet der Nichtspeicher-Halbleiter zu fördern.
Das Volumen des Marktes für Nichtspeicher-Halbleiter ist doppelt so groß wie das des Marktes für Halbleiterspeicher. Dort werden zudem große Mehrwerte geschaffen. Daher hat die Halbleiterbranche angesichts der Grenzen der Speicherchips den starken Wunsch, den Bereich der Nichtspeicher-Halbleiter zu fördern. In der Branche wurden Strategien zur Förderung des Bereichs Nichtspeicher-Halbleiter mit der Foundry-Industrie, nämlich der Halbleiter-Produktion für andere Hersteller, im Mittelpunkt nacheinander vorgelegt.
Die Biobranche gilt angesichts der Verbindung zwischen der Biotechnologie und der Informations- und Kommunikationstechnologie als Industrie, von der man sich künftig ernähren könne. Dadurch könnten innovative Veränderungen bei der Alterung, Infektionskrankheiten, der Nahrungsmittelsicherheit und dem Vorgehen gegen den Klimawandel herbeigeführt werden. Aus diesem Grund verstärkt die Regierung ihre Investitionen und die Unterstützung auf diesem Gebiet, die Branche reagiert aktiv darauf. Die Regierung will dieses Jahr insgesamt 2,93 Billionen Won (2,57 Milliarden Dollar) in die Forschung und Entwicklung sowie die Kommerzialisierung in der Biobranche investieren. Damit wird die Entwicklung neuer Technologien, darunter neue Arzneimittel und Medizingeräte, unterstützt. Auch wird die Konvergenz von Biotechnologie und IK-Technologie vorangetrieben, darunter die Schaffung einer Plattform für die Nutzung von Big Data betreffend die Präzisionsmedizin und Genominformationen. Zudem wird intensiv in die Entwicklung von Technologien für Vorbeugung, Diagnose und Behandlung für die Förderung der Gesundheit der Öffentlichkeit investiert.
Großunternehmen wie Samsung und SK setzen sich aktiv für den Ausbau von Fabriken für Biosimilars und die OEM-Produktion ein. „Remsima“, ein Biosimilar des Unternehmens Celltrion, übertraf in Europa bereits den Marktanteil des Originalmedikaments. Es gibt sechs koreanische Bio- und Pharmaunternehmen, die mehr als 100 Milliarden Won (knapp 87 Millionen Dollar) im Jahr in die Forschung und Entwicklung investieren.
In Bezug auf Fahrzeuge der nächsten Generation richtet die Regierung die Aufmerksamkeit auf Wasserstoff-Elektroautos, bei denen Südkorea bereits über Technologien von welthöchstem Niveau verfügt. Die Belebung der Wasserstoffwirtschaft wird bereits anlässlich der Veröffentlichung einer entsprechenden Roadmap der Regierung im Januar vorangetrieben. Auf dem Gebiet der Wasserstoff-Elektroautos wird der Infrastrukturausbau dank der Deregulierung beschleunigt. Bei Brennstoffzellen wird der Bau von Anlagen auf der Grundlage einheimischer Technologien angestrebt, die ausländische Technologien ersetzen werden. Die Regierung erwartet, dass durch die Wasserwirtschaft im Jahr 2040 eine Wertschöpfung von 43 Billionen Won (37,6 Milliarden Dollar) entstehen und 420.000 Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Die Wasserwirtschaft ist ein angemessenes Gebiet, auf dem Südkorea kein „Fast Follower“, sondern „First Mover“ werden kann. Hyundai Motor gelang im Jahr 2013 die weltweit erste Massenproduktion von Wasserstoff-Elektroautos. Das Unternehmen entwickelte sich zu einer weltführenden Firma in diesem Bereich. Angesichts der großen Herausforderung durch europäische Länder wie Deutschland sowie China und Japan ist der Verbleib an der Spitze jedoch nicht garantiert.
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