Foto- und Konzeptkünstler Kyungwoo Chun
2025-06-13
#Asien Kompakt l 2021-11-10
ⓒ YONHAP News
In Singapur ist die Hinrichtung eines Drogenschmugglers aus Malaysia einen Tag vor dem Vollzug gestoppt worden. Das Gericht gab zwar als Grund einen positiven Corona-Test bei dem Häftling an, nach Angaben internationaler Medien wie “Straights Times” habe jedoch internationale Kritik die Richter zur Aussetzung der Hinrichtung bewogen.
Menschenrechtsorganisationen hatten die für Mittwoch geplante Vollstreckung des Todesurteils scharf kritisiert, weil der 33 Jahre alte Malaysier Nagaenthran Dharmalingam intellektuell eingeschränkt sei. Der Malaysier war 2009 mit etwa 42 Gramm Heroin an der Grenze gefasst und 2010 verurteilt worden. Im Jahr darauf hatte das oberste Gericht in Singapur die Todesstrafe gegen ihn verhängt.
Die Angelegenheit sorgte weltweit für Entrüstung, nachdem eine Meldung von der geplanten Hinrichtung an die Eltern von Nagaenthran im Internet die Runde machte. Eine Petition zur Begnadigung des Häftlings wurde laut AFP von mehr als 70.000 Menschen unterzeichnet. Kritiker argumentierten, dass sich Nagaenthran mit einem Intelligenzquotienten von 69 der Folgen seiner Tat nicht bewusst gewesen sei. Eine Hinrichtung verstoße demnach gegen internationales Recht.
Die Regierung in Singapur erkennt jedoch die Behauptung, der Malaysier sei wegen seiner geringen Intelligenz für das Verbrechen ausgenutzt worden, nicht an. Ein Richter sagte, es gebe keine stichfesten Beweise für eine kognitive Beeinträchtigung des Verurteilten. Es handele sich lediglich um die Behauptung seines Verteidigers.
Sollte das Todesurteil vollstreckt werden, wäre es die erste Hinrichtung in Singapur seit 2019 so AFP. In dem strengen Stadtstaat wird bei Drogenschmuggel, Mord, Entführung und Waffengebrauch automatisch die Todesstrafe verhängt.
2025-06-13
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