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Kultur

Lieder übers Angeln und Fische fangen

#Musik verbindet l 2023-07-13

Musik verbindet

Lieder übers Angeln und Fische fangen
Cheollyeop천렵 war früher ein Zeitvertreib für die Sommerzeit. Normalerweise wurde ihm vom Ende des Reispflanzens im Frühjahr bis zur Ernte im Herbst nachgegangen. Die Menschen fingen an einem Fluss oder Bach Fische und kochten sie gleich dort vor Ort. Das Plantschen im kühlen Wasser unter dem Vorwand, Fische zu fangen, war einer der Wege, wie man sich im Sommer entspannte und abkühlte. Aus dem Fisch wurde ein nahrhafter Eintopf gekocht, der den von der Hitze erschöpften Menschen neue Energie gab. Das Lied „Juni und Juli“ beschreibt, wie Leute an einem regnerischen Tag Fische fangen. Es ist die perfekte musikalische Untermalung für die Regenzeit, die wir derzeit erleben. 

Im Text bittet ein Mann einen Jungen, seinen Fang für ihn nach Hause zu bringen und seine Frau zu bitten, ihn zuzubereiten. Der Junge antwortet darauf, dass er das nicht versprechen kann, weil er mit seinen Aufgaben als Dienstbote schon ausgefüllt sei. Das Lied verrät uns bis zum Ende nicht, ob der Junge die Bitte des Mannes nun erfüllt oder nicht. Es gibt einige alte koreanische Lieder mit ähnlichen Passagen: eine Person bittet jemanden um einen Gefallen, aber das Gegenüber findet höfliche Ausreden, warum es diesen nicht erfüllen kann. Vielleicht wollten diese Lieder den Menschen eine Lektion erteilen: Wenn du um einen Gefallen bittest und gerade Fische gefangen hast, dann biete lieber ein paar von ihnen als Gegenleistung an. Vielleicht wird dir deine Bitte dann auch erfüllt.

Bei Cheollyeop ging man selbst ins Wasser, um den Fisch zu fangen. Yangban, wie die Adligen früher hießen, hätten so etwas nie getan, da ihnen ihre Würde über alles ging. Sie entblößten nie ihre Gliedmaßen und waren immer perfekt gekleidet, egal, wie heiß es war. Sie hätten daher nie daran gedacht, ins Wasser zu gehen, um Fisch zu fangen. Das Höchste der Gefühle für die Adligen war „Takjok탁족“, also die Füße ins Wasser zu halten. Takjok ging auf den chinesischen Philosophen Menzius zurück, der schrieb: „Die Hutschnur wusch man in klarem Wasser, die Füße in trübem Wasser.“ Die Gelehrten und Adligen der Joseon-Ära wuschen nicht nur ihre Füße in kaltem Wasser, sondern klärten dabei auch ihren Geist.

Aber auch Adlige und Gelehrte waren nur Menschen. Wenn sie also unbedingt Fische fangen wollten, angelten sie. Das Gagok-Lied mit dem Titel „Urak우락“ beschreibt, wie ein konfuzianischer Gelehrter Angeln geht. Zitieren wir den Text dieses Liedes. 

Ich habe meine Angel verloren, als ich döste, und meinen Regenumhang beim Tanzen. 
Mach dich nicht darüber lustig, dass ich alt werde.
Meilen um mich herum ist die Pfirsichblüte aufgeblüht und erfreut mich. 

Konfuzianischen Gelehrten der Joseon-Ära, auf Koreanisch „Seonbi선비“ genannt, war es recht egal, wieviel Fisch sie beim Angeln fingen. Beim Angeln ging es nicht wirklich darum, Fisch zu fangen, sondern der Gier und der Besessenheit der Welt zu entkommen. Ein chinesischer Stratege namens Jiang Ziya soll sein ganzes Leben lang geangelt haben, aber nie einen einzigen Fisch gefangen haben. Denn er verwendete nur gerade Angelhaken. Aber später in seinem Leben traf er König Wen der Zhou und half dem Königreich Zhou, China zu erobern. Jiang Ziya ist in Korea besser bekannt als Kang Taegong강태공, einer Symbolfigur der Fischer und Angler. Der Grund, warum Kang Taegong seine Angel auswarf, war nicht, um Fische zu fangen, sondern um Zeit zu fangen. Die früheren Seonbi verbrachten also ihre Zeit mit dem Angeln, um seinem Vorbild zu folgen und den Rest ihres Lebens als verdiente Gelehrte zu verbringen, die sich aus der materiellen Welt zurückgezogen hatten und in Frieden lebten.

Das Sijo-Gedicht „Eobusasisa어부사시사“ stammt von dem Dichter Yun Seon-do윤선도 aus der Joseon-Ära. Sein Text lautet in etwa so: „Die Flut kommt an einem hellen Frühlingsmorgen, wenn der Morgennebel über dem Fluss verflogen ist und die Sonne den Berg erleuchtet. Es ist der perfekte Zeitpunkt, um seinen Anker einzuholen und zum Fischen hinauszufahren.“

Musik
  1. „Juni und Juli“, gesungen von Park Sang-ok
  2. „Urak“, gesungen von Lee Dong-gyu
  3. „Eobusasisa“, gesungen von Kim Na-ri

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