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Kultur

Die Geomungo

#Musik verbindet l 2023-08-31

Musik verbindet

Die Geomungo
Musik auf der Geomungo거문고 wird auch „Baegakjijang백악지장“ genannt, was soviel bedeutet wie die „beste Musik überhaupt“. Sie fragen sich vielleicht, wie die Geomungo zu dieser Ehre kam. Die Zither hat eine sehr außergewöhnliche Ursprungsgeschichte. Ein Minister in Goguryeo고구려 mit dem Namen Wang San-ak왕산악 passte die chinesische Zitter Guqin an und erfand dadurch die Geomungo. Als er auf dem neuen Instrument spielte, kam ein schwarzer Kranich herbeigeflogen und tanzte zu der Musik. Der Kranich gilt in Korea als Glücksbringer, und die Farbe Schwarz repräsentiert den Himmel, das Universum und den Lauf der Welt. Diese Legende zur Geomungo legt nahe, dass der Klang der Zither im Himmel zu hören ist, und basierend darauf entstand die Geschichte des Geomungo-Virtuosen Ok Bo-go옥보고 aus dem Vereinigten Silla-Reich. Er soll in den Himmel aufgestiegen und ein göttliches Wesen geworden sein. Später spielten konfuzianische Gelehrte, auf Koreanisch Seonbi선비 genannt, auf der Geomungo, um sich zu entspannen und ihre innere Unruhe zu besänftigen. All dies ist vermutlich der Grund, warum die Geomungo als Königin der Instrumente gesehen wurde.
 
Zum Ende der Joseon-Ära entwickelte sich jedoch ein neues Genre der Geomungo-Musik: Sanjo, also improvisierte Soli. Geomungo Sanjo waren neu und aufregend – und natürlich klagten sofort viele konservative Gelehrte, dass die Welt nun zu Grunde gehe. Auch junge Gugak-Musikerinnen und -Musiker von heute experimentieren mit der Geomungo und erschaffen neue Musik. Ein Beispiel ist das Stück „Kwae쾌“ und ist inspiriert von einem Geomungo Sanjo im neuen Kwaedong쾌동-Stil.

Seonbi-Gelehrte mit einem Faible für die Geomungo verzierten ihre Instrumente oft mit ihren Lieblingsgedichten. Die jungen Musiker von heute schnitzen zwar keine Gedichte mehr in ihre Instrumente, aber dafür schreiben sie ihre eigene Musik und fügen Erklärungen über ihre Kompositionen hinzu. Der Geomungo-Spieler Park Dawool박다울, der durch eine Castingshow im Fernsehen Berühmtheit erlangt hat, vergleicht die Geomungo in dem Lied „Geomun Jangnangam거문장난감“, zu Deutsch „Geomun-Spielzeug“, mit einem Spielzeug. Den Hintergrund des Liedes erklärte er wie folgt:
 
Ich hatte einfach nur Spaß, aber nun ist es mehr. 
Ich hatte mir nicht viel dabei gedacht, aber nun habe ich viele Gedanken. 
Ich wollte Spaß haben, aber auch gut sein, ich wollte dies und das.
Und daher ist auch dieses Lied einfach dies und das. 

Menschen in Korea ist dieses Lied übrigens inzwischen sehr vertraut, da es für einen Autowerbespot verwendet wurde. 
Als letztes hören wir noch „Der Schwarze Wald“, das von der Geomungo-Virtuosin Hwang Jin-ah geschrieben wurde. Hwang Jin-ah ist eine junge und von Fachleuten aus der traditionellen Musikszene zunehmend geschätzte Künstlerin. Sie beschrieb ihr Stück wie folgt. 

Ein Mädchen wird von etwas zu einem schwarzen Wald gelockt. Sie weiß nicht, was sie gerufen hat, aber sie beginnt, in den Wald hineinzugehen. Mit jedem Schritt spürt sie, wie die herabhängenden Blätter und das Moos auf den Felsen sie davon abhalten, zurückzugehen. Je weiter sie in den Wald hineingeht, desto mehr ist ihr nach Weinen. Aber es ist zu spät für eine Umkehr, und der Weg nach Hause ist schon lange verschwunden. Sie hört nicht auf zu laufen.

Musik
  1. „Kwae“, gespielt von Sinnoi
  2. „Geomun-Spielzeug“, Geomungo von Park Dawool
  3. „Der Schwarze Wald“, Geomungo von Hwang Jin-ah

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