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Kultur

Der Rhythmus Eotmori Jangdan

#Musik verbindet l 2023-09-07

Musik verbindet

Der Rhythmus Eotmori Jangdan
Das Pansori „Sugungga수궁가“ erzählt von einem Hasen, der von einer Schildkröte in den Unterwasserpalast des Meeresgottes gelockt wird, aber dann mit List und Tücke entkommt und aufs Land zurückkehrt. 
Die Schildkröte ist zum ersten Mal in ihrem Leben an Land, um den Hasen zu fangen, da dessen Leber die Krankheit des Meeresgottes heilen soll. Als sie am Strand aus dem Wasser steigt, sieht sie in der Ferne viele verschiedene Landlebewesen, die sich versammelt haben. Die Schildkröte nähert sich ihnen vorsichtig, und will versuchen, den Hasen zu überreden, ihr ins Meer zu folgen. Dafür muss sie erst einmal einen guten Eindruck machen, und sie verwendet daher die höfliche Anrede „Herr Hase“. Aber die erschöpfte Schildkröte ruft aus Versehen „Herr Tiger“, denn die beiden Titel klingen auf Koreanisch sehr ähnlich. Damit macht sie einen großen Tiger in der Nähe auf sich aufmerksam. Der Anblick der riesigen Raubkatze, wie sie aufgeregt herbei gerannt kommt, wird in der Arie „Der Tiger kommt“ im Pansori „Sugungga“ beschrieben. Die Arie scheint etwas aus dem Takt zu sein, denn sie wird im sogenannten Eotmori Jangdan엇모리 장단 gespielt. 
Haben Sie versucht, den Takt mitzuschlagen? Jeder Takt des Eotmori Jangdan besteht aus zehn Schlägen, aufgeteilt in zwei Mal fünf Schläge, welche wiederum in drei und zwei Schläge unterteilt sind. Da die Schläge nicht gleich lang sind, klingt Musik im Eotmori Jangdan etwas ungelenk, fast wie ein Mensch, der hinkt. Die Silbe „Eot엇“ in „Eotmori Jangdan“ bedeutet sogar so etwas wie „schief“, „verkehrt“ oder „ungefähr“.
Ein weiteres Beispiel für Musik in diesem Rhythmus ist der Eotmori-Teil aus dem „Saegarak Byeolgok새가락 별곡“, geschrieben und gespielt von der Gayageum-Virtuosin Seong Geum-yeon. 

Jeden Tag immer der gleichen Routine zu folgen kann schnell öde und langweilig werden. Aber wenn man überraschend nach langer Zeit einen alten Freund wiedertrifft, oder irgendeine kleine, außergewöhnliche Überraschung erlebt, kann das den ganzen Tag aufhellen. In der Musik erfüllt der Eotmori Jangdan eine ähnliche Funktion wie solche schönen und unerwarteten Ereignisse, deswegen wird er auch nicht so häufig verwendet. Im Pansori taucht er immer dann auf, wenn eine wichtige Figur auftritt, die der Geschichte eine Wendung gibt. Einige Eotmori-Passagen gibt es zum Beispiel im „Sungungga“, eben als der Tiger auftaucht, oder auch, als ein taoistischer Meister eine Hasenleber als Heilmittel für die Krankheit des Meeresgottes empfiehlt. Auch im „Heungboga“ ist der Eotmori Jangdan zu hören, als Heungbo und seine Frau einen buddhistischen Mönch treffen. Dieser sagt ihnen, wo sie ihr Haus bauen sollen, das sie reich machen wird. Und im „Simcheongga“ taucht er auf, als ein buddhistischer Mönch Cheongs blinden Vater vor dem Ertrinken rettet.

Musik
  1. „Der Tiger kommt“, gesungen von Kim Jun-su, Trommel von Kim Hyeong-seok
  2. Eotmori-Teil aus „Saegarak Byeolgok“, Gayageum von Seong Geum-yeon
  3. „Lied über den buddhistischen Mönch“, gesungen von Kim Yul-hee, musikalische Begleitung von The Soul Sauce

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