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Kultur

Schlaflieder

#Musik verbindet l 2023-09-14

Musik verbindet

Schlaflieder
Ein gutes Schlaflied kann auch einen Erwachsenen entspannen und in den Schlaf lullen. Es ist fast, als würde der Körper sich daran erinnern, was ein Schlaflied in einem auslösen soll. Man erinnert sich daran, wie man im Bett liegt, der Bauch gestreichelt wird und man einem Schlaflied zuhört. Allein diese Vorstellung lässt die Augenlider schon schwer werden. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Schlaflieder den Herzschlag von Babys verlangsamen und Schmerz und Unwohlsein lindern, wodurch Weinen, Stirnrunzeln und Herumwälzen im Bett verringert werden. Außerdem nehmen Kinder, denen Schlaflieder vorgesungen werden, besser zu. Manche glauben vielleicht, dass sie nicht gut singen können und professionell eingespielte Schlaflieder daher das Beste für ihr Kind sind. Doch tatsächlich wirken selbst gesungene Schlaflieder viel besser als Aufnahmen oder instrumentale Versionen. Denn Schlaflieder sind nicht einfach nur Musik für Kinder, sie sind eine Liebeserklärung. 

Das „Gwangyang-Schlaflied“ aus Gwangyang im Südwesten Koreas beschreibt die große Liebe für ein Kind.

Wenn mein Kind schläft, soll der Hund nicht bellen und der Hahn nicht krähen.
Wenn mein Kind schläft, soll es unter einer Blumendecke und auf einer weichen Matratze schlafen.
Es wird ein treuer Patriot, ein ergebener Sohn und ein liebevoller Bruder werden.

Auf der Insel Jeju wurden Kinder früher in eine Wiege namens „Agi Gudeok아기구덕“ gelegt. Dabei handelte es sich um einen Korb aus Bambus, in dessen Mitte ein Netz aus festen Fasern gespannt war. Darauf wurde eine Decke gelegt und dann das Baby. Da das Netz im Korb gespannt war, war das Kind besser vor Insektenstichen geschützt. Zudem war es kühler im Sommer, da die Luft zirkulieren konnte, und wärmer im Winter, da das Kind nicht direkt auf dem kalten Boden lag. Wenn die Mutter auf dem Feld arbeitete, blieb das Kind in dieser Wiege, sodass die Mutter es mit dem Fuß wiegen konnte, während sie arbeitete und ein Schlaflied wie das „Wiegenlied“ von der Insel Jeju sang.
 
Die traditionelle Bambuswiege ist inzwischen ein Relikt, das man nur noch in Museen oder Volkskundedörfern sieht. Doch Gudeok-Wiegen aus Stahl liegen voll im Trend unter jungen Eltern in Korea. Sie sind perfekt dafür, ein Baby in den Schlaf zu wiegen, um dann selbst ein wenig Ruhe zu genießen.
 
Im Pansori „Simcheongga심청가“ gibt es eine Passage, in der Cheongs Vater seine Tochter in den Schlaf wiegt. Cheongs Mutter war direkt nach der Geburt gestorben. Cheongs blinder Vater muss sehr verzweifelt gewesen sein, als er allein zurückgelassen wurde und sein neugeborenes Baby vor Hunger schrie. Sobald der Tag anbrach, ging der Vater ins Dorf und bat andere Frauen um Muttermilch für seine kleine Tochter. Die Frauen im Dorf waren gerne bereit, das Kind zu füttern, und Cheong musste nie mehr Hunger leiden. Dank der Großzügigkeit der Dorffrauen fasste Cheongs Vater wieder Mut und war in der Lage, sein Mädchen allein großzuziehen.

Musik
  1. Gwangyang-Schlaflied, gesungen von Kim Deok-nam
  2. Wiegenlied, gesungen von Kang Deung-ja
  3. Passage aus dem „Simcheongga“, gesungen von Seong Chang-sun

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