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Kultur

Traditionelle koreanische Spiele

#Musik verbindet l 2023-09-21

Musik verbindet

Traditionelle koreanische Spiele
Lange Zeit war es üblich, dass Menschen in Korea ein Kartenspiel namens Hwatu화투 spielten, wenn Trauernde über Nacht zur Leichenwache verweilten oder Familien an Feiertagen zusammenkamen. Während der Joseon-Ära gab es das Spiel noch nicht, dafür spielten die Menschen Tujeonnori투전놀이. Dieses Spiel wurde mit einem Satz langer Karten gespielt, die durch Sojaöl steif gemacht wurden. Auf den Karten waren Zahlen sowie Bilder von Vögeln, Fischen oder Personen zu sehen. Jeder Spieler bekam fünf Karten, von denen drei zu einem Wert von 10, 20 oder 30 kombiniert wurden. Wer mit seinen verbleibenden zwei Karten den höchsten Wert hatte, gewann das Spiel. Die beste Hand waren zwei Zehner, was „Jangttaeng장땡“ genannt wurde – ein Begriff, der heute noch im alltäglichen Sprachgebrauch für „das Beste“ genutzt wird.
 
Wenn eine Tujeon-Karte gespielt wurde, sangen die Spieler ein Lied, passend zu der Nummer auf der Karte. Wenn man eine Eins spielte, sang man zum Beispiel: „Eins ist sicher. Du bist ein Dummkopf, der keine Ahnung hat.“ Wenn man eine Zwei spielte: „Zwei schlechte Dinge ergeben noch lange nichts Gutes.“ In den letzten Jahrzehnten wurde Tujeonnori von Hwatu verdrängt, aber das Lied wird nach wie vor gesungen. 

Ein weiteres Spiel, das Tujeonnori ähnlich ist, ist Sasiraengi사시랭이. Während es sich bei Tujeon um ein Glücksspiel handelte, das so manchen in den Ruin trieb, war Sasiraengi einfach nur ein Gesellschaftsspiel. Tujeonnori war im ganzen Land beliebt, Sasiraengi wurde dagegen in bestimmten Regionen gespielt, wie zum Beispiel auf der Insel Jindo in der Provinz Jeollanam-do oder in Taebaek und Samcheok in der Provinz Gangwon-do.
 
Sasiraengi wurde mit nummerierten Münzen gespielt. Jeder Spieler bekam drei Münzen. Eine davon, bei der er davon ausging, dass die anderen Spieler sie nicht hatten, legte er auf den Tisch und sang dabei ein Lied mit der Nummer der Münze. In dieser Hinsicht ähnelte das Spiel dem Tujeonnori. Wenn die Münze eine Zwei trug, sang man also zum Beispiel: „Zwei Pflaumenblüten blühen.“ Wenn sie eine Fünf trug: „Fünf Geschwister kauften Felder zum Bestellen.“ Wer eine Münze mit einer Nummer auf den Tisch legte, die sonst keiner hatte, gewann. Wenn ein anderer Spieler ebenfalls eine Münze mit der Nummer hatte, sang er dagegen in etwa so: „Du kannst mir nichts vormachen, das hier ist das wahre Ding.“ Der Text war nicht festgelegt und wurde meist spontan von den Spielern erfunden, aber er spiegelte im Allgemeinen die Gesellschaft der damaligen Zeit wider.  

Zum Schluss wollen wir noch über ein Spiel sprechen, dass etwas gepflegter war: Janggi장기, koreanisches Schach. Auch heute noch sieht man oft ältere Männer im Schatten einer großen Eiche oder im Dorfpavillon Janggi spielen. Fest zum Spiel dazu gehört das Kiebitzen. Gerne werden Wetten abgeschlossen, wer gewinnen wird, und Janggi-Spiele werden sehr ernst genommen. Das liegt nicht unbedingt an den Wetten, bei denen es meist nur um kleine Geldbeträge oder eine Flasche Reiswein geht. Es ist eine Frage des Stolzes. 

Bei diesem strategischen Brettspiel gibt es zwei Seiten – Blau, das für die Zhou-Dynastie im alten China steht, und Rot, welches die Han-Dynastie symbolisiert. Die Figuren bestehen aus den Generälen, die den Königen im westlichen Schach entsprechen, sowie Wächtern, Elefanten, Pferden, Streitwagen, Kanonen und Soldaten. Die Spielregeln entsprechen weitestgehend dem westlichen Schach, und das Spiel endet mit einem Schach-Matt, wenn ein General sich nicht mehr retten kann.

In dem Lied „Janggi Taryeong장기타령“ aus der Provinz Gyeonggi-do tauchen Liu Bei und Cao Cao aus der „Geschichte der Drei Reiche“ als die Generäle von Han und Zhou auf. „Janggi Taryeong“ beginnt zunächst mit einem Text, der nichts mit dem Spiel zu tun hat, doch am Ende taucht Janggi dann doch noch auf. 

Musik
  1. „Tujeonpuri“, gesungen von der YeGyul-Band
  2. „Sasiraengi Sori“, gesungen von SingSing
  3. „Janggi Taryeong“, gesungen von Ko Geum-seong und Kim Bo-yeon

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