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Kultur

Unkonventionelle traditionelle Musik

#Musik verbindet l 2023-12-14

Musik verbindet

Unkonventionelle traditionelle Musik
„Cheongseong Jajinhanip청성자진한잎“ ist ein beliebtes Solostück für die Flöten Daegeum oder Danso. Das Lied „Taepyeongga태평가“, zu Deutsch „Friedenslied“, wird bei Aufführungen mit traditionellen Gagok-Liedern häufig zum Abschluss gesungen. „Cheongseong Jajinhanip“ ist eine Variante des „Taepyeongga“, aber es wird ohne Gesang und eine Oktave höher gespielt. „Cheongseong“ bedeutet „hohe Töne“, und „Jajinhanip“ ist der rein koreanische Begriff für die sinokoreanische Genrebezeichnung Gagok. Wenn dieses Stück auf einer Daegeum oder einer Danso gespielt wird, erschaffen die hohen Töne eine ruhige und freie Stimmung, ganz so, als würden die Töne hoch in den klaren Himmel fliegen.
Das koreanische National Gugak Center hat vor kurzem das 23. Album ihrer Reihe mit traditioneller Musik für den Alltag veröffentlicht, diesmal mit Musik für Sportveranstaltungen. Und darin ist auch ein modernes Arrangement von „Cheongseong Jajinhanip“ enthalten. Ein Musikalbum speziell für Sportveranstaltungen klingt erst einmal etwas seltsam, aber auch bei Sportveranstaltungen braucht es immer wieder Musik: bei den Eröffnungs- und Abschlusszeremonien, wenn die Athletinnen und Athleten vorgestellt werden, oder in den Pausen. Bei Fußballspielen von Kindern oder Sporttagen in Unternehmen kann Musik die Stimmung heben und die Zuschauer unterhalten. Das Album besteht daher aus Musikstücken, die dafür verwendet werden können. „Cheongseong Jajinhanip“, was eigentlich ein recht ruhiges Stück ist, wird hier als Lied empfohlen, um die Sportlerinnen und Sportler anzufeuern. 
Als nächstes möchten wir ein Geomungo-Stück vorstellen. Die Geomungo ist neben der Gayageum eines der ikonischsten koreanischen Saiteninstrumente. Die Geschichte des Instruments reicht mehr als 1.500 Jahre bis in die Goguryeo-Ära zurück. Historische Dokumente aus dem Königreich Goguryeo beschreiben, wie ein Regierungsminister namens Wang San-ak왕산악 die Geomungo erschuf, indem er die siebensaitige chinesische Zither modifizierte. Als er auf dem neuen Instrument spielte, kam ein schwarzer Kranich und tanzte dazu. Der Kranich galt in Korea seit alten Zeiten als ein glücksverheißender Vogel. Der weiße Kranich stand für ehrwürdige konfuzianische Gelehrte. Wenn ein Kranich 1.000 Jahre gelebt hatte, wurde ein blauer Kranich aus ihm, auf dem himmlische Wesen namens Sinseon신선 ritten. Weitere 1.000 Jahre später wurde der blaue Kranich dann schwarz und unsterblich. Ein schwarzer Kranich, der zum Klang einer Geomungo tanzte, war also ein ungewöhnliches und besonders glückliches Ereignis. Die Geomungo wurde so von dem Moment ihrer Erschaffung an zu einem Instrument, das den edlen Geist der Gelehrten symbolisierte.
 
Für Menschen, die mit traditionellen koreanischen Musikinstrumenten nicht vertraut sind, ist es nicht einfach, zwischen einer Gayageum und einer Geomungo zu unterscheiden. Die Gayageum ist eine Zither und wird mit den Fingern gezupft, während die Geomungo einem Hackbrett ähnelt. Ihre Saiten werden mit einem kurzen Bambusschlegel namens Suldae술대 geschlagen oder gezupft. Die Verwendung dieses Schlegels lässt die Geomungo energischer klingen als die Gayageum, und manche Menschen betrachten sie daher auch als ein Perkussionsinstrument.
 
Unser nächstes Stück stammt aus einer Liedsammlung mit dem Titel „9-to-5“, also „9 bis 5 Uhr“. Sie bringt den Perkussionscharakter der Geomungo besonders gut zur Geltung. Die Lieder beschreiben den Alltag von Büroangestellten, die sich morgens und abends durch volle U-Bahnen kämpfen und von neun bis fünf Uhr im Büro schuften müssen. Wir hören aus dieser Sammlung das Stück „Chulgeun출근“, “Weg zur Arbeit“.  
 
Unser letztes Lied für heute beruht auf einem Volkslied aus Gyeonggi-do, das in Korea weit und breit bekannt ist. Es heißt „Niliriya닐리리야“ und ist auch Teil des Lehrplans für Grundschulen. Das Wort „Niliriya“ ahmt den Klang einer Piri nach. Diese Rohrflöte ist in vielen traditionellen Stücken für die Hauptmelodie zuständig, weil sie einen so durchdringenden Klang hat. Selbst Kinder kennen die Piri schon, denn vor allem früher bastelten sie oft einfache Piri aus Blättern oder Gerstenhalmen. 

Musik
  1. „Cheongseong Jajinhanip“, Daegeum von Ahn Gun-yong
  2. „Chulgeun“ aus „9-to-5“, Geomungo von Kim Hwa-bok, Perkussion von Kim In-su
  3. „Sireun Minyo“, gesungen von Lee Hee-moon, Heosongsewol, NomNom

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