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Kultur

Rituelle Musik

#Musik verbindet l 2024-01-04

Musik verbindet

Rituelle Musik
Während der Joseon-Zeit gab es fünf Formen staatlicher Rituale. Diese wurden Orye, die fünf Rituale, genannt. 
Das Ritual in Zusammenhang mit der Vermählung von Angehörigen der Königsfamilie hieß Garye, Binrye war das Ritual für den Empfang von Gesandten aus dem Ausland. Militärische Rituale wurden Gunrye genannt und Rituale zum Tod des Königs oder der Königin hießen Hyungrye. Sämtliche Rituale in Zusammenhang mit Jesa, den Zeremonien zur Ehrung der verstorbenen Ahnen, wurden unter dem Begriff Gillye zusammengefasst. 
Jesa sind Zeremonien, mit denen man den Göttern des Himmels, der Erde und den verstorbenen Vorfahren für ihre Gnade dankte. Das wichtigste Jesa war Jongmyo Jerye, ein Ritual zur Verehrung der verstorbenen Joseon-Monarchen im Jongmyo-Schrein. Der Jongmyo-Schrein war ein Ort, der für die Legitimität des Königshauses während der Joseon-Zeit stand. In jeder Jahreszeit brachte daher der König persönlich das Ritual Jongmyo Jerye zur Verehrung seiner verstorbenen Vorfahren dar. Die Musik, die dabei gespielt wurde, und der dabei getanzte Tanz wurden Jongmyo Jeryeak genannt. Der Jongmyo-Schrein ist Weltkulturerbe der UNESCO. Die zu dem Ritual gespielte Musik Jongmyo Jeryeak steht auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. 
Hören sie heute als erstes „Heemun“, den ersten Satz des Jongmyo Jeryeak Botaepyeong. Es spielt das Jeongak-Ensemble der Nationalen Gugak-Akademie. 

In dem Satz Heemun, den Sie soeben hörten, tauchen Verse in sinokoreanischen Schriftzeichen auf, die auch für Koreaner schwer zu verstehen sind. Sie bedeuten ungefähr, dass viele weise und tugendhafte Könige eine leuchtende Ära eröffnet haben, in der eine glänzende Kultur und Politik gedeiht, und dass es unsere Aufgabe ist, stets die Schönheit zu lobpreisen und sie in Liedern zu besingen. 
Noch zu Beginn der Joseon-Zeit wurde bei den Ritualen am Jongmyo-Schrein Musik gespielt, die aus China überliefert wurde. König Sejong stellte sich eines Tages die Frage, ob es nicht falsch sei, Koreaner nach ihrem Tode mit chinesischer Musik zu ehren, obwohl sie ja Zeit ihres Lebens koreanische Musik hörten. Sein Sohn, König Sejo, der in seiner Nachfolge den Thron bestieg, war sich der Intention seines Vaters gewahr. Er änderte die von König Sejong geschaffenen Musikstücke Botaepyeong und Jeongdaeeop und ließ die rituellen Versionen seitdem als begleitende Musik zu den Ahnenzeremonien spielen. Seit rund 600 Jahren bilden diese beiden Musikstücke bis heute das Jongmyo Jeryeak. 
In jüngster Zeit lassen sich viele junge Musiker bei der Schaffung von neuen Musikstücken von Jongmyo Jeryeak inspirieren. Hören sie als nächstes Jinchan, gespielt und gesungen von Haepari. Jinchan ist die Musik, die bei der Anordnung der Opfergaben gespielt wurde, bevor das eigentliche Ritual begann. 

Jongmyo Jeryeak wird unterschieden in Botaepyeong und Jeongdaeeop. Mit Botaepyeong werden die wissenschaftlichen Errungenschaften, mit Jeongdaeeop die militärischen Erfolge der vergangenen Könige gelobt. Bei den königlichen Ahnenzeremonien wird drei Mal ein Glas Wein dargebracht. Beim ersten wird Botaepyeong und bei den restlichen zwei Gläsern Jeongdaeeop gespielt. Jeongdaeeop klingt würdevoll und majestätisch, da Trommeln und das Blasinstrument Taepyeongso zum Einsatz kommen, die in Kriegen dazu dienten, den Truppen Signale zu senden. 
Unser letztes Musikstück für heute ist Somu, der erste Satz aus Jeongdaeeop, gespielt von der Gruppe Sangjaru, die traditionelle koreanische Musik mit verschiedenen Musikstilen mischt. 

Musik 
  1. „Heemun“, gespielt vom Jeongak-Ensemble der Nationalen Gugak-Akademie 
  2. „Jinchan“, gespielt und gesungen von der Gruppe Haepari 
  3. „Somu“, gespielt von der Gruppe Sangjaru

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