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Kultur

Musik und Malerei

#Musik verbindet l 2024-01-11

Musik verbindet

Musik und Malerei
Shin Yun-bok, mit Künstlernamen Hyewon, war ein koreanischer Maler des späten Joseon, der für seine realistischen Darstellungen des Alltagslebens seiner Zeit bekannt ist. Ein Werk von Shin Yun-bok, das besonders verzaubert, ist das Gemälde „Wolha Jeongin“, auf Deutsch etwa „die Liebenden unter dem Mond“. Darauf ist zu sehen, wie sich eine Frau und ein Mann in einer dunklen Gasse zu einem Stelldichein treffen, während der Mond am Himmel hängt. Auf dem Gemälde steht: „In einer tiefen Nacht, in der auch das Mondlicht düster ist, wissen nur die zwei Menschen, was sie fühlen.“ 
Der Ausdruck „nur die beiden wissen, was sie fühlen“, wird häufig in alten koreanischen Gedichten gebraucht. So auch in dem Saseol Sijo „Changwoesamgyeong“, übersetzt „in tiefer Nacht draußen am Fenster“, das wir heute als erstes Musikstück auflegen wollen. Sijo ist eine traditionelle Form der koreanischen Poesie, die auch als Liedform vorgetragen wird. Saseol Sijo sind lange Erzählgedichte. 
In dem Lied heißt es zu Beginn etwa: 
In tiefer Nacht, in der es draußen am Fenster nieselt, verbringen zwei Menschen Zeit in inniger Vertrautheit. In dieser Nacht haben sie sich versprochen, hundert Jahre zusammen zu sein. Doch letztendlich haben sich ihre Wege getrennt. Nur die beiden wissen um die Leere, die sie fühlen. 

Zur Joseon-Zeit gab es neben Shin Yun-bok einen weiteren genialen Maler, der für seine Genrebilder bekannt ist, nämlich Kim Hongdo, mit Künstlernamen Danwon. Die beiden haben auch viele Gemälde hinterlassen, in denen die Musik ein wichtiges Motiv ist. Ein repräsentatives Werk ist „Mudong“, „ein tanzender Junge“ von Kim Hong-do. 
Um den tanzenden Jungen sitzen sechs Instrumentenspieler in einem Kreis. Zwei Musiker spielen die Langflöte Piri, die anderen die Bambus-Querflöte Daeguem, das Streichinstrument Haegeum und die Trommeln Buk und Janggu. Dieses Arrangement aus sechs Musikern, „Samhyeonyukgak“, wird noch heute bei Begleitmusik für Tänze eingesetzt. 
Als nächstes hören sie „Daepungyru“, Musik für Blasinstrumente. Daepungryu dient gewöhnlich als Begleitmusik für den Tanz Seungmu, der von buddhistischen Mönchen aufgeführt wird. 

Kim Hong-do malte auch viele Bilder mit taoistischen Fantasiegestalten, die fernab von den Menschen in der Einsiedelei lebten und denen übernatürliche Fähigkeiten nachgesagt wurden. Diese Eremiten wurden häufig mit dem Instrument Saenghwang in Verbindung gebracht. 
Saenghwang besteht aus mehreren Bambuspfeifen unterschiedlicher Länge, die vertikal in einem runden Resonanzkörper angebracht sind. Von der Seite soll das Instrument so aussehen wie ein sitzender Phönix, der seine Flügel eingezogen hat. Im Inneren der Bambuspfeifen befindet sich jeweils eine dünne Metallplatte, die zu vibrieren beginnt, wenn man in die Pfeife hineinbläst. So entsteht der eigentümlich metallische Klang des Instruments, der sich von den Klängen der Bambusflöten Piri und Daeguem abhebt. Der Klang des Saenghwang wurde daher früher mit dem Ruf eines Drachen verglichen. 
Von Kim Hong-do stammt ein Gemälde, auf dem ein Eremit mit zerzaustem Haar unter einem Baum sitzend das Saenghwang spielt. Dem Bild hat der Maler einen Vers beigefügt, der in etwa lautet: 
Die unterschiedlich langen Pfeifen aus Bambus gleichen den Flügeln des Phönix. Aus der Mondhütte erklingt das Saenghwang trauriger als der Ruf des Drachen.
Zum Schluss möchten wir das Musikstück „neues Suryongeum“ auflegen. Suryongeum bedeutet so viel wie „im Wasser singt der Drache“.

Musik 
  1. „Changwoesamgyeong“, gesungen von Lee Jun-a 
  2. „Gutgeori, Jajin Gutgeori und Dangak aus Daepungryu“, gespielt von Choi Gyeong-man
  3. „Neues Suryongeum“, gespielt von Kim Hyo-yeong

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