Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Geschichte

Bang Jung-hwans Leidenschaft für Kinder

2010-05-06

<b>Bang Jung-hwans</b> Leidenschaft für Kinder
Kinder als unabhängige Menschen
Am 1. Mai 1923 wurden in Korea 120.000 Flugblätter mit dem Titel “Offener Brief an die Erwachsenen” verteilt. Darin wurden die Erwachsenen aufgerufen, “nicht auf die Kinder herabzusehen, sondern sie respektvoll und ruhig anzusprechen”. Kinder wurden zu jener Zeit oft unfair behandelt, weil sie sich unter anderem wie kleine Erwachsene unterordnen sollten. Der Autor des Flugblatts war Bang Jung-hwan, der als erste Person die Strenge der koreanischen Kultur hinterfragt hat. Kinder seien unabhängige Lebewesen, die geehrt und respektiert werden müssten, forderte er.

Eorini – Wort der Hoffnung und der Träume
Bang Jung-hwan war ein Kinderbuchautor, der am 9. November 1899 geboren wurde. Als junger Schriftsteller und Künstler trat er der Cheondoismus-Organisation (Religion des himmlischen Wegs) bei und gründete einen Literaturzirkel, durch den er sich aktiv für die Rechte der Kinder einsetzte. Bang studierte Philosophie und Kunst für Kinder an der Toyo-Universität in Japan und gründete 1921 eine Cheondoismus-Kindergruppe. Auf einer Lesereise rief er die Erwachsenen auf, die Kinder zu respektieren und zu lieben. Im Jahr 1922 veröffentlichte er “Geschenk der Liebe”, eine übersetzte Sammung von klassischen Kindergeschichten, die leidende Kinder in der Kolonialzeit ermutigen sollte.

Bang kreierte 1923 erstmals den Ausdruck “Eorini”, „Kind“ im Koreanischen. “Eorini” als junge Menschen sollten die gleiche Rechte wie Erwachsene haben, hieß es. Am 20. März desselben Jahres gab er das erste Kindermagazin des Landes unter dem Titel “Eorini” heraus. Allerdings verkaufte es sich nicht sonderlich gut, da viele Eltern zu arm waren. Trotzem gilt das Magazin heute als Publikation, die eine neue Ära der koreanischen Kinderliteratur eingeläutet hat. Kinderbuchautoren wie Yoon Geuk-young, Ma Hae-song und Lee Won-soo lieferten Beiträge dafür. Bang schrieb selber Geschichten oder veröffentlichte mündlich tradierte Kinderliteratur. Am 1. Mai 1923 gründete Bang in Tokio “Saek Dong Hoi”, eine Forschungsorganisation, die sich mit Kinderthemen befasste und nannte den Tag “Tag des Kindes”.

Bang starb am 23. Jul 1931 im Alter von 31 Jahren. Seine letzten Worte waren: “Ich verlasse die Kinder. Kümmert euch um sie.” Im Jahr 1946 wurde der Kindertag in Südkorea nach jahrelanger Unterbrechung unter der japanischen Kolonialherrschaft wieder eingeführt, wird seitdem am 5. Mai begangen. Bang wird für immer als Pionier im Kampf um die Rechte der Kinder in der Erinnerung der Koreaner bleiben.

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >