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Lifestyle

Nach der Befreiung: 1946 herausgegebene Gedenkbriefmarken

#Sie fragen, wir antworten l 2017-01-21

Hörerecke

Q: Die Befreiung vom japanischen Kolonialjoch wurde mit einer Reihe von Gedenkbriefmarken gefeiert, darunter eine zur Wiederaufnahme des Postverkehrs zwischen Korea und den USA sowie Marken, die Geschichte und Identität des koreanischen Volkes betonen. Was ist die Besonderheit dieser Marken?

A: Die Marke zur Wiederaufnahme des Postverkehrs zwischen Korea und den USA erschien am 9. September 1946 in einer Auflage von 300.000 Stück. Es ist eine 10-Won-Marke in Rot und Weiß. Sie zeigt rechts die koreanische Nationalflagge mit 10 W in arabischen Schriftzeichen darunter und links die amerikanische Nationalflagge mit den koreanischen Schriftzeichen Sip Won für 10 Won darunter. Die Flaggenmasten überkreuzen sich, zwischen den Flaggen ist eine Taube mit einem Brief im Schnabel zu sehen. Darüber zieht sich ein weißes Spruchband mit der in roten Hangeul-Schriftzeichen gehaltenen Aufschrift von links nach rechts, also in westlicher Manier: Gedenkbriefmarke zur Wiederaufnahme des Postverkehrs zwischen Korea und Amerika.


Die Motive für die weiteren sechs Marken, die 1946 herausgegeben wurden, wurden von Koreanern ausgewählt, die in den Verwaltungsstellen der amerikanischen Militärregierung arbeiteten. Sie zeigen stark symbolhaltige historische Motive, die für die Identität der Koreaner als Kulturvolk von großer Bedeutung sind. Dazu gehört eine rot-weiße 5-Won-Marke, die die goldene Königskrone der Silla-Dynastie zeigt. Diese Krone ist heute als Nationalschatz Nr. 191 im Koreanischen Nationalmuseum zu bewundern.

Dann erschien auch noch eine grün-weiß gehaltene 10-Won-Briefmarke mit dem Porträt von Admiral Yi Sun-shin, der im 16. Jahrhundert mit seinen legendären Schildkrötenschiffen die japanischen Invasoren erfolgreich geschlagen hat. Diese Marke ist bemerkenswert, weil erstmals der Kopf einer historischen Person auf einer koreanischen Briefmarke abgebildet wurde, in diesem Falle ein bis heute verehrter Nationalheld.

Weiterhin erschien eine 50-Jeon-Briefmarke in Blau und Weiß zum Gedenken an 500 Jahre Erfindung des koreanischen Alphabets Hangeul durch König Sejong den Großen. Auf einer Schriftrolle sind die koreanischen Zeichen abgebildet. Darüber steht: Gedenkmarke zum 500. Jahrestag von Hangeul. Unter der Schriftrolle ist in der Mitte ein Behälter mit Schreibpinseln zu sehen.


Eine weitere, ebenfalls blau-weiß gehaltene 50-Jeon-Briefmarke zeigt die Cheomseongdae-Sternwarte in Gyeongju. Diese zwischen 632 und 647 gebaute Sternwarte ist das älteste erhaltene Observatorium in Ostasien und womöglich weltweit. Es wurde während der Herrschaft von Königin Seondeok, die von 632 bis 647 regierte, erbaut und diente der Beobachtung der Sterne, um Wettervorhersagen zu treffen.

Beachtenswert ist auch eine 2-Won-Marke in Schwarzblau und Weiß, die in einem von Schörkeln eingefassten, viereckigen Strahlenkranz die zu der Zeit noch ungeteilte koreanische Halbinsel bis zu den Grenzen von China und Russland zeigt.
A: Zum Schluss erschien noch eine in einem olivebräunlichen Ton gehaltene 1-Won-Marke mit der Nationalblume Mugunghwa, also dem Roseneibisch, im Zentrum und Reisähren drum herum. Der Roseneibisch, der für seine Widerstandsfähigkeit bekannt ist, wurde während der japanischen Besatzungszeit zum Symbol des Widerstandes. - Der obere Teil der Flaggenstange der koreanischen Nationalflagge ist mit einer Roseneibisch-Knospe geschmückt. Mugung bedeutet Ewigkeit, Unendlichkeit, Unvergänglichkeit. So sollte die Nation sein.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Briefmarken, die nach der Befreiung Koreas vom japanischen Kolonialjoch erschienen, von den Motiven her die Souveränität des Landes betonen. Das wird auch durch die durchgehende Verwendung der koreanischen Schrift Hangeul unterstrichen. Die Motive betonen zudem durch die Thematisierung der langen Geschichte und der kulturellen Errungenschaften die Identität des koreanischen Volkes. Viele Marken der darauffolgenden Jahre spiegeln von den Motiven her dann die politischen Entwicklungen der Zeit wider.

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