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Lifestyle

Vulkane auf der Koreanischen Halbinsel

#Sie fragen, wir antworten l 2017-04-29

Hörerecke

Q: Gibt es Vulkane auf der Koreanischen Halbinsel? Sind sie noch aktiv?

A: Auf der Koreanischen Halbinsel gibt es vier Vulkane. Der wichtigste ist der Baekdu-san. Mit rund 2.750m ist dieser Feuer speiende Berg die höchste Erhebung der Mandschurei und der ganzen Koreanischen Halbinsel. Er liegt an der Grenze zwischen der nordkoreanischen Provinz Ryanggang-do und der chinesischen Provinz Jilin. Der Baekdu ist ein noch aktiver Vulkan. Entsprechenden Studien der Vulkanasche zufolge soll der Baekdu um das Jahr 1.000 mit einer Stärke von nahezu 7 auf dem Vulkan-Explosivitätsindex ausgebrochen sein, wobei etwa 96 Kubikkilometer Material bis hin nach Hokkaido in Japan geschleudert worden sein sollen. Die pyroklastischen Ströme sollen ganze Wälder verbrannt haben. Schriftliche Aufzeichnungen belegen dann, dass der Baekdu-Vulkan in den Jahren 1597, 1668 und 1702 noch einmal ausgebrochen ist, dabei handelte sich sich allerdings um kleinere Eruptionen. Der letzte Ausbruch erfolgte 1903. Der Krater, bzw. die Gipfelcaldera des Vulkans, füllte sich zu einem großen See. Der See hat eine Uferlänge von 12 bis 14 km und ist bis zu 384 m tief. Obwohl er von zwei heißen Quellen gespeist wird, ist er aufgrund der Höhe einer der kältesten Seen der Welt und gilt als einer der größten Naturschätze auf der Koreanischen Halbinsel.

Ebenfalls im heutigen Nordkorea befindet sich der 752 m hohe Chugaryong-Vulkan. Dieser Vulkan soll im Holozän ausgebrochen sein, also in der jüngsten geologischen Serie der Erdgeschichte, die vor etwa 11.700 Jahren mit der Erwärmung des Klimas begann. Bei einem Ausbruch soll basaltische Lava 120 km weit geflossen sein. Die Basalt-Schichten sind 10 bis 20m dick. Die Ausläufer der Lava-Ströme reichten bis zur Stadt Paju im Norden von Seoul.

Der zweite große Vulkan auf der Koreanischen Halbinsel ist der Halla-san, mit 1.950m der höchste Berg Südkoreas. Er liegt auf der Insel Jeju-do. Abgesehen von der Spitze in Form eines pfropfenförmigen Lavadoms ist der Halla-san ein riesiger, ruhender Schildvulkan. Man nimmt an, dass es im Quartär, dem jüngsten Zeitalter der Erdgeschichte, das vor rund 2,6 Mio. Jahren begann, vier bis fünf größere Ausbrüche basaltischer Lava gab. Für 1002 und 1007 sind dann noch kleinere Ausbrüche belegt. Der Krater mit seinem See hat einen Durchmesser von rund 400m und ist von rund 360 parasitären Kegeln, die meisten davon Aschekegel, umgeben.

Unter dem Strich kann man sagen, dass die Koreanische Halbinsel nicht als von Vulkanausbrüchen bedroht eingestuft werden kann.

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