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Lifestyle

Wie bekämpft man Erkältungen in Korea?

#Sie fragen, wir antworten l 2017-12-09

Hörerecke

Q:Die Erkältungswelle greift um sich, Jeder schnieft und hustet. Mein persönliches Geheimrezept ist da Zitronengras mit Ingwer und Honig. Schmeckt lecker und hilft. Das Rezept habe ich von einer Vietnamesin. Was macht man in Korea bei Erkältung? Ist Zitronengras ein Naturmittel in ganz Asien oder ist Korea auch im Würgegriff der Pharmaindustrie, die mehr auf Chemie setzt?

A: Also erst einmal: Zitronengras ist auch eine in Korea bekannte Gewürz- und Heilpflanze. Als Hauptherkunftsorte werden jedoch Westindien und Sri Lanka genannt, es gibt aber auch in China Zitronengras-Sorten, ebenso in Lateinamerika. Zitronengras ist aber v.a. in den südostasiatischen Ländern verbreitet und wird dort u.a. für durstlöschende Teegetränke verwendet. Außerdem werden Zitronengras-Extrakte Parfüms, Kosmetika und Seifen zugesetzt und auch als Insektenschutzmittel verwendet. In Korea sind Tees oder andere Zitronengrasprodukte in der Regel als Importwaren verbreitet. Zitronengras gehört generell nicht zu den traditionell allgemein verbreitenden heilwirksamen Kräutern in Korea, sondern ist erst seit einigen Jahren auf dem Markt. Um Erkältungen vorzubeugen, hilft in Korea traditionell u.a. Ginseng-Tee, der die Abwehrkräfte stärkt. Ein weiteres Hausmittel ist ordentlich scharfer Ingwer, der in Honig eingelegt wird und dann mit heißem Wasser zu Tee aufgebrüht wird.

Nicht zu vergessen koreanischer Yuja-Tee, eine regelrechte Vitamin-C-Bombe. Den Tee kann man durch Einlegen der Früchte in Honig selber machen, oder aber fertig in jedem Supermarkt kaufen. Daneben sind beliebt und überall zu haben in Honig eingelegte Grapefruit- und Zitronen-Tees, nicht zu vergessen Toraji-Tee: Tee aus in Honig eingelegten Glockenblumenwurzeln. Er soll besonders bei Husten wirksam sein.

Auch nicht zu vergessen: Nashi-Birnen in Honig eingelegt, die seit alters her als Heilmittel gegen Husten und Heiserkeit helfen. Und wer zu Kräften kommen will, dem sei Sam-gae-tang empfohlen: Gekochtes Huhn mit Ginsengwurzeln und Ingwer. Das sind so die Haupt-Naturheilmittel... mal abgesehen von der Sauna. Den Sauna-Schwitzeffekt erzeugt man bei Erkältung aber auch durch Kochen: Eine ordentlich heiße Kraftsuppe wie Ginsenghuhn-Suppe oder ein ordentlich scharfes Kimchi-Stew mit Fleisch und viel Knoblauch, der alles abtötet, und danach zum Schwitzen ins Bett auf dem heißen Fußboden: so wird man in Korea traditionell der Erkältung Herr... oder Frau.

Wenn es schnell gehen muss und das Minimum an Ruhe, das Naturverfahren verlangen, nicht gegeben ist, greift man in Korea zu Pharmabomben in Kombination mit traditionellem Essen und Tees. Das beginnt mit einer Nährstofflösungsinfusion cum Aufbauspritze in Kombination mit drei Tage westliche Medikamente in Kombination mit Ingwertee, Kraftsuppen auf Ginseng-Basis, Vitaminzufuhr durch traditionelle Tees wie Yuja-Tee, Zitronentee, Ginsengtee, Schwitzen und Schlafen. Und wer sich noch weiter stärken will, der kann sich vom Arzt der traditionellen koreanischen Medizin Boyak verschreiben lassen: ein auf Kräuterbasis nach traditionellen Rezepten gebrauter Stärkungstrunk, der drei Mal täglich über mehrere Wochen getrunken wird.

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