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Q: Bei der Beantwortung der Frage nach der Müllabfuhr in Korea kam mir zuletzt eine Frage in den Sinn: Wie werden Schweine in Korea gehalten? Gibt es in Korea noch Schweinetreiber in den kleinen Dorfgemeinden, um die Schweine zum Fressen auf eine Wiese zu führen? In Deutschland gab es dieses bis etwa 1960. 

A: In Korea gibt es zum einen die modernen Schweinezuchtbetriebe im Fabrikstil, wo die Schweine in Gebäuden mit künstlicher Ventilation und Kühlregulierungsvorrichtungen gehalten werden. Diese Art der Massentierhaltung führt letztendlich aber zu mehr Krankheiten und Todesfällen unter den Schweinen, die sicherlich nicht als glücklich bezeichnet werden können. Daneben ist in den letzten Jahrzehnten mit zunehmendem Gesundheitsbewusstsein aber auch die natürliche Schweinezucht in natürlicher Umgebung aufgekommen. Bei diesen Farmen befinden sich die Schweine in überdachten Ställen, die an den Seiten offen sind und quasi die Natur in Form von Sonne und kühlen Brisen hineinlassen. Das Resultat: gesunde Schweine, gesunde Zuchtbedingungen, gesundes Wachstum und geringere Krankheitsgefahr. Das bedeutet gleichzeitig Verzicht auf präventive Antibiotikagaben. Das Fleisch dieser Schweine gilt zu recht als hochwertiger und gesünder, ist natürlich auch entsprechend teurer. Die offenen Ställe haben auch deutlich weniger unangenehme Geruchsentwicklung. Das ist das nächste, was in Korea einer Schweinehirte-Idylle ähnelt. Schweinehirten, wie man sie in Europa aus dem Kunstmärchen von Hans Christian Andersen oder auch aus der Malerei kennt, sind meines Wissens in Korea unbekannt. Der koreanische Suchbefehl für „Schweinehirt“ bringt einen auch nur auf Seiten, in denen Poster oder Repliken von berühmten europäischen Gemälden mit „Schweinehirt“ im Titel angeboten werden, so z.B. von Gauguin oder Paulus Potter. Man dürfte Schweinehirten, wenn überhaupt, vielleicht auf der Insel Jeju-do finden, wo die für ihr schmackhaftes Fleisch berühmten schwarzen Schweine gezüchtet werden. Diese Schweine werden allerdings auch im Freien innerhalb von Holzumzäunungen gehalten und nicht von einem Hirten gehütet.