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Lifestyle

Interessante Suchwörter der letzten Tage

#Suchwort Aktuell l 2023-12-28

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank, 성심당
Die diesjährigen Weihnachtsfeiern sind nun vorüber. Aber in vielen Haushalten steht im Wohnzimmer noch der Weihnachtsbaum, meistens künstlich. Viele lassen diese Weihnachtsdekoration noch bis zum Ende des Winters stehen. In Bezug auf Weihnachtsbaum und -dekoration waren in diesem Jahr im koreanischen Online-Raum häufig Begriffe wie Gyul-Tree, Mandarinen-Weihnachtsbaum, oder Chaek-Tree, Bücher-Weihnachtsbaum zu finden. 
Weil alles teurer wurde, und damit auch Weihnachtsschmuck, wurde nach Alternativen zu künstlichen Weihnachtsbäumen gesucht. In sozialen Netzwerken wurden zahlreiche Ideen vorgestellt, wie man preisgünstig für eine weihnachtliche Atmosphäre sorgen kann. 
Ein künstlicher Weihnachtsbaum, der auf einer Shopping-Website am meisten verkauft worden ist, war eine 1,5 Meter hohe künstliche Fichte, die umgerechnet etwa 115 Dollar kostet. Einschließlich Weihnachtsschmuck und Beleuchtung betrugen die Kosten über 160 Dollar. Viele preisbewusste junge Menschen, die zudem in den eigenen vier Wänden auch wenig Platz für einen großen Baum hatten, waren daher für pfiffige Ideen dankbar, wie sie dennoch mit einfachen Mitteln für eine weihnachtliche Atmosphäre sorgen können. 
Empfohlen wurde zum Beispiel ein Bücher-Weihnachtsbaum. Dafür werden Bücher aufeinandergestapelt und wie ein Weihnachtsbaum dekoriert. Auch Mandarinen-Bäume durften als Weihnachtsbaum herhalten. Vor Weihnachten waren in einem bekannten sozialen Netzwerk mehr als 500 Einträge zum Suchwort Gyul-Tree, Mandarinen-Weihnachtsbaum, zu finden. Gemeint ist aber nicht das tatsächliche Bäumchen, sondern man legt Mandarinenschalen so auf eine geschälte Mandarine, dass das ganze an einen Baum erinnert. Eine junge Frau meinte, in ihrer kleinen Einzimmerwohnung wäre für einen Weihnachtsbaum wirklich kein Platz, aber ihr niedlicher Mandarinen-Weihnachtsbaum habe doch ein wenig Weihnachtsstimmung in ihre Wohnung gebracht. Sie sei mit ihrem selbst gemachten Weihnachtsbaum sehr zufrieden. 

In der Weihnachtszeit sorgte in Südkorea auch das Suchwort Ttalgi-Siru stark für Gesprächsstoff. Es handelt sich um eine Erdbeertorte, bei der wie bei der koreanischen Reiskuchen-Sorte Siru-tteok eine Erdbeer- und Schokoschicht abwechselnd aufeinandergestapelt sind. Diese Torte von der berühmten Bäckerei und Konditorei Seongshimdang in der Stadt Daejeon erfreut sich in diesem Winter großer Beliebtheit. 
Vor Weihnachten musste man ab dem frühen Morgen Schlange stehen, um diese beliebte Torte ergattern zu können. In Online-Foren berichteten viele über ihre Erfahrungen. Einer schrieb, dass er wegen der Kälte und des langen Wartens eine menschliche Tanghulu geworden sei. Er sei halb erfroren und sich wie eine kandierte Frucht vorgekommen. Würde ihn jemand berühren, gäbe es dasselbe Geräusch wie beim Zerbrechen der Zuckerschicht von Tanghulu. 
Vor allem am 24. Dezember gab es in sozialen Netzwerken viele Live-Berichte aus der Warteschlange vor der Bäckerei in Daejeon. Trotz des kalten Wetters standen viele Menschen den ganzen Tag geduldig an. Ein Netzbürger veröffentliche ein Foto von der langen Warteschlange und schrieb, er wohne in Daejeon und sei schon ganz früh an der Bäckerei angekommen, zu dem Zeitpunkt habe es aber schon eine lange Warteschlange gegeben. Ihm sei es aber zu kalt, er wolle nun aufgeben. Ein anderer Netzbürger schrieb, er habe sich beim Warten noch einen Schal und ein paar Handschuhe gekauft, weil es ihm einfach zu kalt war. 
Die begehrte Erdbeertorte kostet 43.000 Won, umgerechnet etwa 33 Dollar. In Luxushotels kosten solche Torten 100 Dollar. Die Erdbeertorte von Seongshimdang gilt als qualitativ ebenbürtig, ist aber viel günstiger. Manch einer stellte sich auch an, um die Torte anschließend mit Aufschlag weiterzuverkaufen. Auf Second-Hand-Plattformen gab es sowohl einige Anbieter als auch Interessenten. 

Im Gespräch der Netzbürger war auch ein Umfrageergebnis. Das Umfrage-Portal Nate Q vom Technologieunternehmen SK Communication hat 3.672 Erwachsene gefragt, was sie am meisten bereuen, wenn sie auf das ausklingende Jahr zurückblicken. 39 Prozent der Befragten, damit vier von zehn Erwachsenen, bereuen vor allem, dass sie keinen Sport getrieben haben oder ihre Essgewohnheiten nicht verbessern und deshalb keinen gesunden Alltag verbringen konnten. 
Danach folgte mit 35 Prozent Zustimmung die Antwort, dass sie es bedauern, in diesem Jahr nicht viel gespart zu haben. 12 Prozent Zustimmung fand die Antwort, dass man es bereue, nicht viel Zeit mit der Familie verbracht zu haben. 8 Prozent der Befragten bereuen es, dass sie in diesem Jahr für ihr Hobby wie Reisen, Lesen und Filme anschauen nicht viel Zeit investieren konnten. 
Nach Altersschichten betrachtet, haben die Menschen von den 30ern bis zu den 60ern alle vor allem bereut, dass sie im Alltag ihre Gesundheit vernachlässigt haben. Lediglich die 20er hatten neben dem Gesundheitsaspekt genauso häufig die niedrige Sparquote genannt. 49 Prozent der 20er bedauern, dass sie im Alltag zu wenig auf die Gesundheit geachtet haben. 47 Prozent bereuen es, dass sie nicht viel Geld zurücklegen konnten. 
In den Kommentaren zum Umfrageergebnis schrieb einer, dass er es bereue, an kleinen Dingen keine Freude gefunden zu haben. Ein anderer meinte, er bereue nichts, weil er nach der Kündigung sehr glücklich war. Ein Mitarbeiter von SK Communications sagt, viele Netzbürger scheinen einen normalen, aber gesund verbrachten Alltag für das wichtigste Lebensziel zu halten, nachdem in den letzten Jahren wegen der Covid-19-Pandemie die gesundheitlichen Sorgen groß waren.

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