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Nordkorea

Nordkorea organisiert Ausstellung von Waffensystemen

2021-10-14

Schritte zur Wiedervereinigung

ⓒ YONHAP News 

Nordkorea hielt am 11. Oktober eine Ausstellung zur Verteidigungsentwicklung unter dem Titel “Selbstverteidigung 2021” ab. Den Berichten der staatlichen Medien zufolge wurden zahlreiche Waffen gezeigt, die in den vergangenen fünf Jahren entwickelt worden seien. Es schienen dabei auch Raketen ausgestellt worden zu sein, die Nordkorea zuletzt getestet hatte. Machthaber Kim Jong-un sagte, die Ausstellung demonstriere die nationale Macht. Zum Thema sagt der Forscher Hong Min vom Korea-Institut für Nationale Vereinigung:  


Nordkorea hielt die Ausstellung in der Form einer Waffenmesse ab. Waffenmessen werden in verschiedene Teilen der Welt veranstaltet, etwa in Russland, China, den USA und Südkorea. Sie ist also nicht ungewöhnlich für Nordkroea. Eine große Zahl von Menschen und Waffen werden für eine Militärparade mobilisiert, sodass sie gegenüber der Außenwelt zu aggressiv erscheinen könnte. Das eintägige Ereignis ist normalerweise auf die Menschen in Pjöngjang beschränkt. Eine Ausstellung dagegen kann für eine bestimmte zeitliche Periode nicht nur die Bürger von Pjöngjang, sondern auch Menschen aus dem ganzen Land anlocken, sie kann damit eine größere Propagandawirkung erzielen. Auch hatte die Ausstellung den Zweck, die fortgeschrittenen Waffen des Landes zu zeigen und die Entschlossenheit zu demonstrieren, konstant neue Waffen zu entwickeln, während die Außenwelt nicht aufgeschreckt wird. 


Beobachter gehen davon aus, dass Nordkorea mit der Ausstellung nach innen wie außen zeigen wollte, dass es notwendig ist, seine Verteidigungskapazitäten auszubauen. Kim Jong-un sagte in einer Rede auf er Ausstellung, dass die Stärkung der Militärmacht der Selbstverteidigung diene und nicht für einen Krieg auf der koreanischen Halbinsel sei: 


Kim Jong-un machte deutlich, dass die Waffenentwicklung nicht auf ein bestimmtes Land wie etwa Südkorea oder die USA gerichtet ist, sondern dass sie der Kriegsabschreckung dient. Es ist sehr ungewöhnlich, dass der Machthaber die USA und Südkorea direkt nennt, wenn er über den Zweck des militärischen Ausbaus spricht. Nordkorea unterstreicht, dss seine Waffenentwicklung nicht verhandelbar ist, sondern im Kontext der Selbstverteidigung verstanden werden sollte. Was es sagen will, ist, dass es ungeachtet der Beziehungen zu Südkorea oder den USA weiter strategische Waffen entwickelt. 


Beim achten Kongress der Arbeiterpartei im Januar stellte Nordkorea einen Fünf-Jahres-Plan für die Entwicklung der Verteidigungswissenschaft und der Waffensysteme vor: 


Während des Parteikongresses im Januar sprach Nordkorea insbesondere von taktischen Nuklearwaffen, supergroßen Atomsprengköpfen, Interkontinentalraketen, die auf Land wie aus U-Booten gestartet werden können, sowie einem Atom-U-Boot. Es scheint, als ob Nordkoreas Fünf-Jahres-Verteidigungsprogramm die Entwicklung solcher Waffen umfasst. Am 29. November 2017 feuerte Nordkorea eine Hwasong-15-Langstreckenrakete ab, die eine Reichweite von über 13.000 Kilometer hat, und es erklärte, die Entwicklung seiner Nuklearstreitmacht ist abgeschlossen. Es scheint, als ob Nodkorea damals die erste Phase seiner Verteidigungsentwicklung beendet hatte. Als Erweiterung ist der Fünf-Jahres-Plan dazu gedacht, die Waffen zu modernisieren. 


Nordkorea führte bisher in diesem Jahr sieben Raketentests durch. In einer Rede vor der Obersten Volksversammlung erklärte Kim Jong-un zuletzt, dass sein Land die Entwicklung neuer Waffensysteme vorantreibe. Unterdessen wirft Nordkorea der internationalen Gemeinschaft vor, mit zweierlei Maß zu messen, wenn es um Waffenprogramme des Landes gehe. So kritisierte Kim Jong-un in seiner Rede bei der Ausstellung besonders Südkorea dafür, dass es die Bemühungen seines Landes, die eigene Militärmacht zu stärken, als Bedrohung darstelle: 


Nordkorea benutzte zuerst den Ausdruck “doppelte Standards” im März dieses Jahres, als es eine neurartige taktische Lenkwaffe getestet hat. Die Reaktion Südkoreas und der USA darauf kritisierte Nordkorea als “doppelte Standards”. Pjöngjang sagt, dass die internationale Gemeinschaft nichts über die USA und Frankreich sagt, wenn sie ihre Nuklearstreitmacht verstärken, sondern Nordkoreas Waffenentwicklung für die Selbstverteidigung als Provokation bezeichnet. Nordkorea gebrauchte zuletzt den Ausdruck “doppelte Standards” sehr oft.


Es scheint, als ob sich Nordkorea nicht davon abhalten lassen will, seinen Fünf-Jahres-Plan für die Verteidigungsentwicklung umzusetzen: 


Nordkorea feuerte Raketen zu einem Zeitpunkt ab, als Südkorea im vergangenen Monat eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete getestet hat. Ähnlich wird Nordkorea vermutlich seine eigenen Waffen weiter dann testen, wenn die USA oder Südkorea gemeinsame Militärübungen abhalten oder eigene Waffen testen. Nordkorea schiebt Verhandlungen nicht komplett von sich, es lässt weiter Raum für Gespräche mit den USA und Südkorea. Doch Nordkoreas Verteidigungsausstellung zeigt, dass es seine Waffenentwicklung als einen wichtigen Prozess sieht, der unabhängig von den Verhandlungen vor sicht geht.

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